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Unterm Strich

An Neujahr schauen wir natürlich gleich mal weit über das Jahr 2017 hinaus. Belgischer Marmor, Versailler Tafelparkett, Gold, Samt und Seide: Die Reste der einstigen Pracht lagern in riesigen Spezialkartons im Nordflügel des Dresdner Residenzschlosses. Wo einst Bälle gefeiert wurden, prüfen Textilrestauratoren die über Jahrzehnte verwahrten Reste von Wandbespannungen, Bettumrandungen oder Polstern. In Seidenpapier eingewickelt liegen kostbare handgewebte und mit vergoldeten Silberfäden gewirkte Seidenstoffe und harren der Prüfung.

Es ist eines der temporären Ateliers, in denen die mit Spannung erwartete Einrichtung des Paradegeschosses des legendären sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August des Starken (1670–1733) vorbereitet wird. Dafür werden Möbel restauriert, Räume rekonstruiert und gestaltet – nach überlieferten Zeichnungen, Kupferstichen sowie Fotos aus der Zeit vor der Zerstörung 1945, in Dresden, Sachsen, Deutschland und Europa.

Auf dem Papier und virtuell ist das 2. Obergeschoss des Westflügels der einstigen Residenz der Wettiner aus dem 18. Jahrhunderts längst wieder präsent. Bis 2019 soll das Paradegemach nun wieder Realität werden und zum 300. Jahrestag seiner Einweihung in neuem Glanz eröffnet werden. Die fünf damals für die Hochzeit des Kurprinzen mit der Kaisertochter Maria Josepha geschaffenen Prunksäle sind das Herzstück der aus dem 16. Jahrhundert stammenden und 1945 zerstörten Residenz sächsischer Kurfürsten und Könige.

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