heute in Bremen: „Ziemliche Leistungsschau“
POETRY SLAM Im Gastfeld kämpfen Poetry Slammer um das fleischfreie „Goldene Mettbrötchen“
44, ist Pädagoge, Slammer, Veranstalter, Moderator, und T-Shirt-Sammler.
taz: Herr Vorwiegendinmoll, Sie besitzen viele T-Shirts. Welches tragen Sie am liebsten?
Vorwiegendinmoll: Oh, das sind viele! Sehr gerne trage ich ein T-Shirt mit der Grumpy Cat drauf. Die hat das typische grimmige Gesicht und hält ein Schild mit „Null Punkten“ hoch.
Essen Sie gerne Mett?
Ja, am liebsten mit Zwiebeln. Aber inzwischen versuche ich, das zu vermeiden. Meine Mutter war letztens im Krankenhaus und da habe ich von multiresistenten Keimen erfahren. Die bekommt man wohl vom Genuss rohen Fleisches von mit Antibiotika vollgestopften Tieren.
Hatten Sie schon einmal ein goldenes Mettbrötchen?
Ich habe noch keins gewonnen. Aber ich würde auch nicht reinbeißen, schließlich bestehen die aus 180 Gramm Gips.
Sie wollen trotzdem eins gewinnen, oder?
Natürlich möchte ich eins gewinnen, aber ich habe fast alle Poetry-Slam-Granaten der Region als Konkurrenz.
Diese Konkurrenz hat mehr Preise als T-Shirts. Wie wollen Sie da bestehen?
Ich versuche mein Bestes mit einer Mischung aus schönen T-Shirts und Authentizität. Aber ich sehe mich eher als Außenseiter, schließlich bin ich Performance-Legastheniker. Vielleicht sind meine Texte auch einfach schlecht. Aber das ist ja das Schöne am Poetry Slam: das Publikum entscheidet.
Was ist das besondere am Poetry-Slam-Spezial?
Es ist eine ziemliche Leistungsschau. Die Teilnehmer haben so ziemlich alle Preise gewonnen, die hier möglich sind. Sie hauen alles weg, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Und wer hier gewinnt, wird mit ziemlicher Sicherheit auch Landesmeister.
Warum treten die TeilnehmerInnen im Duell-Modus an?
Es ist etwas Besonderes, das es in Bremen sonst so nicht gibt. Das knallt einfach mehr. Aber es braucht auch mehr Zeit. Letztes Jahr hatten wir dafür zu viele Teilnehmer.
Die Veranstaltung findet mittlerweile zum vierten Mal statt. Was ist dieses Jahr anders als sonst?
Es wird keine Mettbrötchen mehr für das Publikum geben, weil das Gastfeld inzwischen ein vegetarisches Lokal ist. Und das Line-up ist dieses Jahr ein ziemlicher Wahnsinn. So krasse Teilnehmer hatten wir noch nie.
Interview: Lukas Thöle
19.30 Uhr, Gastfeld
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