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Staatsanwaltschaft spricht von Mord

Gewalt Der Mann, der seine Frau angezündet und so getötet haben soll, gilt als schuldfähig

KIEL dpa | Ein Mann, der in einem Vorort von Kiel seine Frau bei lebendigem Leib verbrannt haben soll, soll sich trotz psychischer Probleme als Mörder verantworten. Die Staatsanwaltschaft beantragte einen entsprechenden Haftbefehl. Die 38 Jahre alte Frau war am Mittwoch an den Folgen des Verbrechens gestorben.

„Wir sehen in diesem Fall die Mordmerkmale Heimtücke und Grausamkeit als gegeben an“, sagte Oberstaatsanwalt Axel Bieler am Donnerstag. „Bei dem Angriff hat der mutmaßliche Täter die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers ausgenutzt und insofern heimtückisch gehandelt.“ Das Anzünden der Frau erfülle das Merkmal der Grausamkeit.

Der Mann soll nach ersten Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft seine getrennt von ihm lebende Ehefrau am Mittwochmorgen im Vorort Kronshagen mit einer brennbaren Flüssigkeit in einem Auto übergossen und danach auf offener Straße angezündet haben. Das Opfer erlag am Abend im Krankenhaus den schweren Brandverletzungen. Passanten hatten das grausige Geschehen nahe einer Klinik am Vormittag schockiert beobachtet und die Rettungskräfte alarmiert.

Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft ist der mutmaßliche Täter für seine Tat verantwortlich und damit schuldfähig. „Wir wissen, dass er in psychiatrischer Behandlung war, gehen aber davon aus, dass er bei dem Verbrechen steuerungsfrei war“, sagte Bieler.

Die Frau hinterlässt zwei Kinder im Alter von drei und sieben Jahren. Die aus Togo stammende und seit vielen Jahren in Kiel lebende Frau wollte zum 1. Januar 2017 einen einjährigen Dienst beim Flüchtlingsbeauftragten des Landes, Stefan Schmidt, antreten.

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