Jahresendabrechnung von Julian Weber
Lieblingsalbum
Julian Weber ist Musikredakteur der taz.
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Crooked Man: „Crooked Man“. Das Debütalbum von Richard Barratt ist ein Plädoyer für das Sinnstiftende von House: Musik zum Tanzen, für Crooked Man ein Anlass, kämpferisch zu sein, gute Vibes gegen autoritäre Rechthaber und Ausbeuter.
Schönster Ohrwurm
Bored Young Adults: „Shy Dancers on Bungalowdorf Beach“. So hört sich der Untergang von Rom an: Der junge Produzent Blawan hat eine Hookline komponiert, die klingt wie ein Blutegel, der langsam das Bein hochkriecht.
Tolles Konzert
Nite Jewel, Urban Spree Berlin. Die US-Synthpop Künstlerin unterstrich mit ihrem Auftritt, dass Performance harte Arbeit ist. Mehr noch als diese Zurschaustellung beglückten die Anwesenden die funkelnden Songs.
Voll daneben
Bon Iver: „22, A Million“. Bärtige US-Folksänger veröffentlichen weiterhin inflationär viel. Mit Justin Vernon hat die Craftbeer-Generation nun ihren John Denver bekommen. Seine Melancholie wirkt auf Albumlänge penetrant.
Zukunftsmusik
Jazzkritik. Erst mal im Kleinen anfangen und nächstes Jahr mit sachlicher Kritik weitermachen, ohne falsche Vorwürfe, aber auch nicht borniert. Dafür mit Leidenschaft und Respekt vor der Geschichte.