: Das neue digitale Einhorn aus Wolfsburg
Mobildienste VW steigt mit Tochter „Moira“ ins App-Geschäft ein und fordert Uber heraus
Volkswagen verfolge dabei eine „Buy&Build“-Strategie mit Zukäufen plus im Unternehmen selbst aufgebauten Bereichen. Über die Volkswagen-Gruppe sei eine nachhaltige Finanzierung abgesichert. „Wir wollen ein relevanter Player am Markt sein, daher streben wir in einigen Jahren einen Umsatz in Milliardenhöhe an. Wir wollen ein Unicorn werden.“ Mit dem Begriff „Unicorn“ werden in der Start-up-Szene die Unternehmen bezeichnet, die mehr als eine Milliarden Euro bzw. US-Dollar wert sind. Das Geschäftsenglisch findet damit aber noch kein Ende.
Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, warb Volkswagen vom Rivalen Daimler einen hochrangigen Manager ab: Robert Henrich, der den Carsharing-Dienst car2go mit aufgebaut hatte und Chef der Daimler-Mobilitätstochter moovel Group war, fängt 2017 als Geschäftsführer (Chief Operating Officer) an.
Das neue Unternehmen wird seinen Sitz in Berlin haben und zunächst mit rund 50 Mitarbeitern starten. Ende 2017 sollen es schätzungsweise 200 Beschäftigte sein. Ein weiterer wichtiger Standort in Deutschland werde Hamburg sein. Die Hansestadt und Volkswagen hatten Ende August eine strategische Mobilitätspartnerschaft vereinbart.
Geplant sind Fahrtenvermittlung via App („Ride Hailing“) und ein Shuttle-Angebot, bei denen sich Passagiere einen Wagen teilen („Pooling“). Mit anderen Worten: Der übermächtige US-Anbieter Uber soll Konkurrenz bekommen.
Für die Dienste will Moia mittelfristig nur elektrisch betriebene Fahrzeuge einsetzen. Zu Beginn werde man auf bestehende Modelle aus den Marken der VW-Gruppe zurückgreifen, später sollen Fahrzeuge nach Vorgaben von Moia neu entworfen werden.
Der über Monate geheim gehaltene Name der 13. Konzernmarke von Volkswagen war am Freitag bereits vom „Gründerszene“-Magazin NGIN Mobility enthüllt worden.
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