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5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Die Bahn verstärkt die Zweiklassengesellschaft

Die Deutsche Bahn geht online: Spätestens bis zum Jahresbeginn soll es in allen ICEs kostenloses WLAN geben. Doch ein ehrliches Like kann es dafür nicht geben. Denn die Bahn zementiert die Zweiklassengesellschaft an Bord. Während die Fahrgäste der 1. Klasse überallhin surfen dürfen, muss man sich in der 2. Klasse einschränken. Nach läppischen 200 MB am Tag wird die Bandbreite so sehr gedrosselt, dass man kaum noch Videos abspielen kann.

2. Es gibt mehr Reichsbürger als gedacht

Sie leugnen die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und halten deren Vertreter für illegitim. Und weil manche Reichsbürger ihre krude Weltsicht auch mit Waffengewalt durchsetzen wollen, interessieren sich seit Kurzem auch die Politik und die Sicherheitsbehörden verstärkt für sie. Eine taz-Umfrage in den Ländern ergab in dieser Woche, dass in Deutschland mehr Reichsbürger leben als gedacht: Mindestens 5.500 sind es, etliche von ihnen besitzen legal Waffen. In manchen Bundesländern allerdings wissen die Behörden gar nicht, wie viele Reichsbürger es dort gibt. Aus Sachsen etwa gibt es keine Zahlen. Der dortige Verfassungsschutz hat sich bislang nicht für diese Menschen interessiert.

3. Es gibt mehr Geld für Journalismus

Wer in Zukunft die Olympischen Spiele anschauen möchte, muss Eurosport einschalten. Die öffentlich-rechtlichen Sender werden von 2018 bis 2024 die Wettkämpfe nicht live übertragen. Der Grund? Sie wollen nicht so viel Geld bezahlen, wie der Rechteinhaber gerne haben möchte. Dadurch sparen ARD und ZDF eine Menge Geld, etwa 250 Millionen Euro. Die Rundfunkgebühren können nicht einfach so gesenkt werden, aber das Geld kann anderweitig ausgegeben werden. Für kritischen Sportjournalismus zum Beispiel.

4. Die Bundeswehr kann hip sein

Weil sie Nachwuchssorgen hat, hat die Bundeswehr nach neuen Möglichkeiten gesucht, junge Leute zu erreichen. Das Ergebnis ist die Realityshow „Die Rekruten“ auf YouTube, eine Art „Big Brother“ mit Waffen aus der Kaserne. Am Anfang gab es viel Spot und Kritik, weil Produktion und Bewerbung Millionen an Steuergeldern kosten. Das Format kommt aber an. Rund eine Million Klicks gibt es am Tag, und laut Spiegel wollen nun auch vier TV-Sender das Format gern ins Fernsehen bringen.

5. Hannelore Kraft ist eine Geheimniskrämerin

Wer wird Kanzlerkandidat der SPD? Offiziell wollen die Genossen die K-Frage erst im Januar beantworten, glaubt man der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, ist sie schon entschieden: „Ich weiß, wer es wird, aber ich sage es Ihnen nicht“, sagte sie. Wichtigtuerisch – und gemein. Sebastian Erb

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