: Kinderarbeit für Eiscreme
Ausbeutung Amnesty kritisiert üble Bedingungen auf indonesischen Palmölplantagen
Laut Amnesty seien 120 Arbeiter auf Plantagen von Tochterfirmen des Palmölproduzenten und drei Zulieferern einem giftigen Unkrautvernichtungsmittel ausgesetzt. Acht- bis Vierzehnjährige müssten gefährliche Arbeit verrichten, manche könnten nicht mehr zur Schule gehen, weil sie den Eltern helfen müssten, Zielvorgaben zu erfüllen. Arbeiterinnen erhielten „in extremen Fällen“ einen Lohn von nur 2,50 US-Dollar (1,41 Euro) pro Tag.
Keines der großen Unternehmen habe auf Nachfrage erklären können, warum es die Menschenrechtsverletzungen bei den Zulieferern nicht erkannt und verhindert habe, erklärte Amnesty-Expertin Verena Haan. „Dabei sind die Palmöllieferketten meist kurz und wenig kompliziert.“
Der Körperpflege- und Haushaltsmittelkonzern Procter & Gamble erklärte auf Nachfrage, er arbeite „eng“ mit Wilmar zusammen, „um etwaiges Fehlverhalten zu korrigieren“. Man sei überzeugt, positiv auf die dortige Situation einwirken zu können.
Auch Unilever erklärte seinen Willen, Missstände beseitigen zu helfen. Er stimme zu, „dass noch viel mehr getan werden muss, um die tiefgreifenden gesellschaftlichen Probleme zu lösen“, die mit dem Anbau von Palmöl verbunden seien. Man wolle dabei eine „führende“ Rolle übernehmen.
Palmöl ist ein wichtiges Basisprodukt für Lebensmittel sowie Körperpflege-, Pharma-, Haushalts- und Hygieneartikel. Es findet sich etwa in Margarine, Eiscreme, Cremes, Fertiggebäck, Pizza und Waschmitteln. Laut der Umweltschutzorganisation WWF ist es in etwa jedem zweiten Produkt enthalten, das in Supermärkten verkauft wird. Der Anbau wird seit Langem wegen der damit verbundenen Umweltzerstörung und wegen der Arbeitsbedingungen kritisiert.
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