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Anträge auf Asyl nehmen stark zu

Türkei/ Deutschland

BERLIN/ISTANBUL/BRÜSSEL dpa/afp/rtr | Die Zahl der Asylbewerber aus der Türkei in Deutschland ist deutlich gestiegen. Von Januar bis Oktober stellten 4.437 Menschen aus der Türkei einen Asylantrag in Deutschland, berichteten die Blätter der Funke-Gruppe unter Berufung auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Im Jahr zuvor seien es nur 1.767 Personen gewesen. Auch die Nato hat Asylanträge türkischer Offiziere in mehreren Mitgliedstaaten nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei bestätigt. Es sei richtig, dass einige Offiziere aus den Nato-Kommandostrukturen in den jeweiligen Einsatzländern Asyl beantragt hätten, sagte der Generalsekretär des Bündnisses, Jens Stoltenberg, am Freitag in Brüssel. Über die Anträge werde „wie immer“ durch die „verschiedenen Nato-Alliierten als nationale Angelegenheit entschieden“.

Die türkischen Behörden haben derweil die Festnahme von 103 Akademikern an der Technischen Universität Yıldız in Istanbul angeordnet. 73 von ihnen seien schon in Gewahrsam, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag. Ihnen werde Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vorgeworfen. Konkret gehe es um mutmaßliche Verbindungen zu dem in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen. Die Türkei macht Gülen für den Putschversuch vom 15. Juli verantwortlich. Im EU-Parlament wird der Ruf nach Aussetzung der Beitrittsgespräche mit der Türkei immer lauter. Laut Fraktionskreisen soll eine entsprechende Forderung in der kommenden Woche erhoben werden. Am Dienstag solle ein gemeinsamer Entschließungsantrag erarbeitet werden; am selben Tag sei eine Debatte zu dem Thema vorgesehen. Die Abstimmung sei dann am Donnerstag in Straßburg geplant.

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