LeserInnenbriefe
:

taz.die tageszeitung | Rudi-Dutschke-Str. 23 | 10969 Berlin

briefe@taz.de | www.taz.de/zeitung

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Einerseits, andererseits

betr.: „Freiheit oder Verschleierung“, taz vom 8. 11. 16

Einerseits sehr schön, wenn eine Vollverschleierte mit ihrer ab­strus wirkenden Weltanschauung – zumindest im Deutschland des 21. Jahrhunderts – keine Schnitte bekommt. Andererseits aber war es mehr als enttäuschend, dass es auf der Gegenseite anscheinend vier Männer brauchte, um sich im Turnier gegen eine Muslimin zu behaupten. Vergebens wartete ich auf den Moment, in dem einer der Herren, oder besser noch alle vier, aufgestanden wäre, um den Platz ihren Frauen zu überlassen. Wäre viel interessanter gewesen, was diese, sozusagen unter ihresgleichen, über Frauen, also ihre eigenen Lebensentwürfe, Rechte, Freiheiten usw. miteinander zu besprechen gehabt hätten. Die wären zwar alles andere als prominent gewesen, aber das ist ja – wie hieß sie noch? – Nora Illi irgendwie auch nicht.

TORSTEN STEINBERG, Porta Westfalica

Wie ein Kniefall

betr.: „Freiheit und Verschleierung“, taz vom 8. 11. 16

Es wirkte wie ein Kniefall vor dem Islam. Wäre ich Teilnehmer der Gesprächsrunde gewesen, hätte ich diese Frau darauf hingewiesen, nur einen Dialog von „Angesicht zu Angesicht“ führen zu wollen. Bedauerlicherweise fehlte den Diskutanten wohl der Mut zu einer solchen Aussage.

JÜRGEN KRÖHL, Bechtsbüttel

Unverhohlene Dummheit

betr.: „Freiheit und Verschleierung“, taz vom 8. 11. 16

Ich wünsche mir Medien (wie diese Zeitung), die ein Bild der gesamten Gesellschaft zulassen. Ideologien sind gefährlicher wenn sie „verborgen“ im Untergrund schwelen. Schließlich kommen CSU- und AfD-Politiker mit ihrem sozialen Zynismus auch zu Wort, warum nicht auch die unverhohlene Dummheit einer Salafistin – ob verschleiert oder nicht? TILMAN BECK, Karlsruhe

Gefühlter 11. September

betr.: Seite 13 (schwarz), taz vom 9. 11. 16

Liebe tazler, leider könnt Ihr das Schwarz von Seite 13 der heutigen Ausgabe morgen auf dem Titel bringen. Der Tag nach der US-Wahl fühlt sich an wie ein zweiter „11. September“, nur dass diesmal ein Privatjet in das Weiße Haus gestürzt ist.

JAN OELKER, Radebeul

Gelungene Seite

betr.: „Dunkle Zwischenwelt“, Seite 13, taz vom 9. 11. 16

Wirklich gelungen eure Seite 13! Die dunkle Zwischenwelt hat jetzt vier Jahre vor sich, denn so lange muss die Welt mit Herrn D. T. leben. Trump ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika geworden. Ein wahrlich erschreckendes wie ernüchterndes Ergebnis. MECHTILD LUTZE, Berlin

Erst mal abwarten

betr.: „Der Sieg des Horrorclowns“, taz.de vom 9. 11. 16

Spätestens jetzt sollte bei den Politikern hier zu Lande angekommen sein, dass, wer auf die Ängste und Sorgen der Bürger nicht eingeht, ein großes Feld für Rechtspopulisten schafft, auch in Deutschland! Dennoch: erst mal abwarten, was Trump in den USA so anstellt. RENÉ OSSELMANN, Magdeburg

Zeitalter cholerischer Despoten

betr.: „Der Sieg des Horrorclowns“, taz.de vom 9.11. 16

Vielleicht werden zukünftige Historiker das 21. Jahrhundert später einmal das Zeitalter der (demokratisch gewählten) cholerischen Despoten nennen (Putin, Erdoğan, Trump, Le Pen, Wilders, Petry, Höcke) und werden fragen: Was war schlimmer: 9/11 oder 11/9? HANS-JÜRGEN BARTHE, Südergellersen