: Ins Abseits getwittert
Bundestag CDU-Abgeordnete Kudla verliert ihren Wahlkreis
Kudla zog 2009 und 2013 als Direktkandidatin für Leipzig in das Parlament ein. Im September sorgte die Politikerin mit Twitter-Äußerungen für heftige Empörung, weil sie den Nazi-Begriff „Umvolkung“ in der Debatte über die Flüchtlingskrise benutzt hatte. Auch mit beleidigenden Bemerkungen über den verfolgten türkischen Journalisten Can Dündar stieß sie auf heftige Kritik.
Ihr Kreisverband entzog Kudla nun das Vertrauen. Nach Angaben eines Parteisprechers lag sie im ersten Wahlgang hinter Lehmann und dem ebenfalls angetretenen Lehramtsstudenten Michael Weickert. Damit war ihr Schicksal schon vor dem zweiten Wahlgang besiegelt, in dem sich Lehmann mit 63 zu 52 Stimmen gegen Weickert durchsetzte.
Das Ergebnis sei eine „große Enttäuschung“, sagte Kudla. Sie wolle sich nun aber nicht aus der Politik verabschieden. Auf mehrmalige Nachfrage schloss sie aus, zur AfD wechseln zu wollen. Der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen ermunterte sie in der Bild am Sonntag dazu. Kudla sagte aber: „Ich bin mit Leib und Seele CDU. Und ich werde nicht für die AfD antreten.“ Allerdings sei sie generell auch niemand, der Dinge kategorisch ausschließe.
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