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Zum Nachdenken gebracht
betr.: „Und ich so: Was habt ihr gegen Obama?“, taz vom 8. 10. 16
Liebes taz-Team, vielen Dank für diese Wochenend-taz, die mir sehr gut gefallen hat. Den Leitartikel von einer 18-jährigen Schülerin schreiben zu lassen, finde ich an sich schon eine grandiose Idee! Aber der Bericht war zudem spannend, gut geschrieben und sehr zum Nachdenken anregend. Und auch das Interview mit Christine Nöstlinger hat mir sehr gefallen. Sie hat mein Leben begleitet und mit ihren „anderen“ Büchern bereichert.
Schön, dass Ihr mit Paulina Unfried und Christine Nöstlinger zwei Frauen aus sehr verschiedenen Generationen und Hintergründen zu Wort kommen lassen habt, um mich – und hoffentlich viele andere – mit ihrer ganz persönlichen Weltsicht zum Nachdenken zu bringen.
MAREN KOLSHORN, Kassel
Vertraut
betr.: „Allein unter Trump-Kids“,taz vom 8. 10. 16
Nach acht Jahren Aufenthalt in Minnesota ist uns das beschriebene Verhalten leider sehr vertraut – auch unter Erwachsenen. Politische Diskussionen in privatem Kreis sind hier eher die Ausnahme. Die meisten unserer Bekannten sind nicht willens oder außerstande, ihre politischen Überzeugungen einem Faktencheck zu unterziehen oder gegen kritische Nachfragen zu verteidigen. Sie fühlen sich dann schnell in die Enge getrieben und persönlich angegriffen. Dann spricht man lieber über Football, Fishing oder das Wetter (aber Vorsicht, Klimawandel!). Auch uns ist es mehrmals passiert, dass hoffnungsvoll begonnene Kontakte abrupt abgebrochen wurden, wenn politische (oder religiöse) Meinungsverschiedenheiten spürbar wurden. Ein kluges Wort – und schon bist du Kommunist.
ROLAND NIESS, Moorhead,Minnesota, USA
Üben wie Paulina
betr.: „Allein unter Trump-Kids“,taz vom 8. 10. 16
Dieser Bericht ist ein Lehrstück:
1. Vor zwei Generationen war Amerika für die 17-Jährigen fortschrittlich, jung, anti-nazi, also gut, Jazz, etc. Heute ist Trump-Amerika für eine Deutsche unverständlich und altbacken.
Paulina ringt sich dazu durch, diese „Altbackenen“ zu verstehen – sie bleibt eine echte Aufklärerin – ein sensationelles Beispiel.
2. Suchen wir mal andere Musterbeispiele: Eine Muslimin kommt in Paulinas Berliner Klasse? Oder: Ein Mädchen aus einem Dorf in der Nähe Dresdens kommt in die hier beschriebene Dorfschule bei Minnesota.
3. Wie lernen wir, hinter den Schlagworten die Gemütsschwingungen der „Altbackenen“ oder der „Progressiven“ zu verstehen? Durch Üben wie Paulina.
MARIE-LUISE SCHWARZ-SCHILLING, Berlin
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