Im braunen Bremsspursumpf: Kein Land für Paradiesvögel:
Den grauen Bundesjustizminister Heiko Maas als „Paradiesvogel“ zu bezeichnen, das kann auch nur einem lebenden Altherrenwitz wie dem AfD-Politiker Alexander Gauland einfallen. So geschehen in einer am Dienstag verbreiteten Pressemitteilung: „Paradiesvögel wie Maas braucht Deutschland nicht.“ Maas hatte zuvor bei der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit des Justizministeriums auf die braune Bremsspurpartei AfD verwiesen. Um den Minister geht es Gauland aber nur vordergründig. Lässt man die Zueignung „wie Maas“ einmal beiseite, tritt die wahre Botschaft zutage. Denn eigentlich meint der rechte Herrenreiter alle „Paradiesvögel“, die er im Namen Deutschlands für unbrauchbar erklärt. Da sollen sich ruhig die Schwulen, Lesben, Transen und ähnlichen Erscheinungen der Berliner Republik angesprochen fühlen. Sie aber, so der Unterton, müssen sich warm anziehen in diesem kalten Herbst der deutschen Demokratie, auf dass ihnen nicht demnächst die Federn ihres Regenbogenkleides gerupft werden. Der düstere Verbalhenker Gauland lässt einen schaudern.
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