Unterm Strich:
Der österreichische Sänger Rainhard Fendrich (61) glaubt nicht an eine Präsidentschaft des Rechtspopulisten Norbert Hofer. „So weit wird es nicht kommen.“ Zwar mache ihm die politische Entwicklung in seinem Heimatland Sorgen, aber er glaube nicht, dass die Hälfte der Österreicher rechts sei. Ein Sieg Hofers bei der Präsidentschaftswahl würde die Ausgrenzung Österreichs innerhalb von Europa bedeuten. „Österreich ist ja keine Großmacht und auch keine Industriemacht, sondern ein Land, das in erster Linie vom Fremdenverkehr lebt. Wir sind darauf angewiesen, dass die Menschen uns mögen.“
Schön wär’s, wenn das auch für die Amerikaner gelten würde. Dann könnte Trump nie und nimmer ins Weiße Haus einziehen. Die in Berlin lebende Kabarettistin Gayle Tufts (56) immerhin meint, dass sich Clinton durchsetzen wird. „Ich glaube immer noch an die Intelligenz und die Vernunft meiner Landesbrüder und -schwestern.“
Aber Auslandsamerikaner gelten grundsätzlich als linker als der Durchschnitt in ihrer Heimat. Trump-Befürworter sind in der Kulturszene kaum zu finden. Mehr als 110.000 US-Amerikaner leben in Deutschland, etwa 17.000 in Berlin. Daniel Brunet (37), Schauspieler und einer der künstlerischen Leiter des English Theatres in Berlin, hat bei seinen Landsleuten in Berlin eine ganze Bandbreite an Gefühlen beobachtet, von Unglauben bis Verzweiflung. Der Geschichtsprofessor Alex Novikoff (37, Fordham University, New York), Stipendiat an der renommierten American Academy in Berlin, sieht Parallelen zwischen den nationalistischen und populistischen Strömungen in den USA, England, Frankreich.
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