: Rettungstreffen für Kaiser's-Supermärkte
HANDEL Rewe, Edeka und Tengelmann wollen gemeinsam Lösung für defizitäre Kette finden
Für Kaiser’s Tengelmann wird die Zeit knapp: Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub hat für Freitag eine Aufsichtsratssitzung anberaumt. Er hatte wegen des langen Tauziehens um die Fusion von Kaiser’s Tengelmann mit dem Branchenprimus Edeka mehrfach mit einem Aus für seine defizitäre Supermarktkette gedroht. Insidern zufolge will Haub bei der Sitzung Pläne zur Schließung von Märkten vorlegen, allein in Nordrhein-Westfalen seien rund 3.000 der rund 4.000 Arbeitsplätze bedroht. Die Gewerkschaft Verdi hatte sich um die Vermittlung des Spitzentreffens bemüht. Der Schlüssel für eine Lösung liege bei den Handelsriesen Edeka, Tengelmann und Rewe.
Edeka und Haub hatten die Fusionspläne vor knapp zwei Jahren besiegelt. Doch die Umsetzung steht auf der Kippe. Das Kartellamt legte sein Veto gegen die Übernahme ein, im März hebelte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel dieses nach langer Prüfung aus. Edeka-Konkurrent Rewe klagte gegen die Ministererlaubnis, das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf legte sie dann auf Eis. Die Düsseldorfer Richter hegen den Verdacht, dass Gabriel es in dem Ministererlaubnis-Verfahren an der nötigen Neutralität fehlen ließ. Edeka, Tengelmann und Gabriel gehen nun vor dem Bundesgerichtshof (BGH) gegen das OLG vor. Der BGH will Mitte November entscheiden. Haub geht Insidern zufolge indes die Geduld aus.
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