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Mehr Einsatz und Geduld von Migranten

Kongress Bundesinnenminister Thomas de Maizière legt Konzept für gelingende Zuwanderung vor

BERLIN rtr/taz | Bundesinnenminister Thomas de Maizière fordert von Migranten und Religionsgemeinschaften mehr Einsatz bei der Integration. Nicht jeder Migrant, der eine Arbeitsstelle habe, etwas Deutsch spreche und nicht straffällig sei, sei auch gut integriert, sagte de Maizière am Dienstag. Auf dem 2. Zukunftskongress Migration & Integration legte der Minister in Berlin in sieben Punkten seine Ideen für gelingende Zuwanderung dar.

Es gehöre zu einer realistischen Einschätzung, dass nicht jeder gleich gut zurechtkommen werde, sagte de Maizière. Zudem müssten die Migranten Helfern, Verwaltungen und Organisationen etwas Zeit geben, damit jedem angemessen geholfen werden könne. „Es ist nicht zu viel verlangt, dass man auch mal vier Monate auf einen Kursplatz wartet.“

Der CDU-Minister mahnte: „Wir können bei der Integration nicht alle Ausprägungen anderer Kulturen tolerieren.“ Verletzungen der Ehre könnten in Deutschland niemals eine Rechtfertigung von Gewalt sein, Ehen von Minderjährigen dürften hier nicht akzeptiert werden. Und „wenn ein Mann von einer Frau kein Essen annehmen möchte, dann bekommt er eben kein Essen“.

De Maizière bekräftigte das Ziel, künftig mehr Menschen ohne Bleiberecht abzuschieben. „Integration kann nur gelingen, wenn klar ist, auf wen sie sich bezieht“, sagte er. Dies seien in Deutschland die Menschen mit einer Bleibeperspektive.

Viele muslimische Verbände fühlten sich für die Integration der Neuankömmlinge mitverantwortlich, „aber noch nicht genug“, sagte der CDU-Politiker. „Wir haben die Bedeutung von Religion unterschätzt, auch bei uns.“ Die Deutschen müssten künftig wieder mehr selbst über Religion lernen, auch um die eigene Tradition und Denkweise besser erklären zu können.

De Maizière rief in der Debatte zudem zu einer Mäßigung in der Wortwahl auf. Trotz großer Anstrengungen und guter Dinge, die bei der Aufnahme von Flüchtlingen erreicht worden seien, kämen viele mit dem „rhetorischen Dampfhammer“. Wenn etwa von „Staatsversagen“ gesprochen werde, müsse man dies als Übertreibung zurückweisen. am

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