: Bald fließt Öko-Strom durch die Nordsee
Nordlink 623 Kilometer lang, zwei Milliarden Euro teuer: Der Baubeginn für ein Stromkabel in der Nordsee, das Norwegen und Schleswig-Holstein verbindet, ist ein wichtiger Baustein der Energiewende
Es kann die gesamte Höchstproduktion eines großen Atomkraftwerks oder des Kohlemeilers Moorburg transportieren, also rund 1.400 Megawatt. Aber es überträgt nur sauberen Strom: Das Nordlink-Kabel in der Nordsee zwischen Norwegen und Schleswig-Holstein soll die Energiewende absichern – am gestrigen Freitag begann der Bau.
„Das ist eines der entscheidenden Projekte für die Energiewende in Schleswig-Holstein und in ganz Deutschland“, sagte der schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck (Grüne). Das Projekt sei ein Beweis für die „ökonomischen und ökologischen Vorteile durch die Verbindung von Regionen mit unterschiedlichen Bedingungen für die Erzeugung erneuerbarer Energien“, sagte Habeck.
Das 623 Kilometer lange Kabel wird zwischen Tonstadt in Südnorwegen und Wilster im Südwesten Schleswig-Holsteins in der Nordsee verlegt. Auch für das sensible Terrain des geschützten Nationalparks Wattenmeer waren ökologisch verträgliche Lösungen gefunden worden. Mit zwei Klägern gegen das Projekt wurden außergerichtliche Einigungen erzielt. „Wir haben Dialogverfahren geführt, Akteure eng eingebunden und für Konflikte früh Lösungen gefunden“, bilanzierte der Minister.
Künftig kann deutsche Windenergie nach Norwegen geleitet werden, umgekehrt kann bei Bedarf Strom aus norwegischen Wasserspeichern nach Deutschland fließen. Etwa 3,5 Millionen Haushalte lassen sich so mit sauberer Energie versorgen. Zudem soll der Austausch die Versorgungssicherheit beider Länder erhöhen. Das Kabel wird als Hochspannungsübertragung mit einem Investitionsvolumen von gut zwei Milliarden Euro gebaut und soll 2019 in Betrieb gehen. „Nordlink ist die Zukunft der grenzüberschreitenden Energieversorgung aus erneuerbaren Energien“, sagte Habeck. smv
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen