Unterm Strich
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Die chinesische Regierung hat Filme und Fernsehsendungen verboten,die einen „westlichen Lifestyle“ propagieren. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua spricht von Programmen, die „vulgäre“ Werte vertreten. Die zuständige Regulierungsbehörde warnt zudem vor den Gefahren, klassische Werke der chinesischen Literatur ­satirisch zu verarbeiten. Stattdessen sollen Filme und TV-Shows in China von „positiver Energie“ geprägt sein. Derzeit wird ein neues Gesetz geprüft, das die Filmindustrie ­verpflichten soll, nach „moralischer Integrität“ und „sozia­listischen Grundwerten“ zu streben.

Der ägyptische Autor Ahmed Naji bleibt weiter in Haft.Ein Gericht in Kairo wies seinen Antrag, die Gefängnisstrafe auszusetzen, zurück. Naji wurde im Februar wegen sexueller Passagen in seinem Roman „Gebrauchsanweisung für das Leben“ zu zwei Jahren Freiheitsentzug verurteilt.Der 30-Jährige gilt als experimentelle Stimme der jungen ägyptischen Literatur. Über 500 ägyptische Künstler, darunter die Schriftstellerin Ahdaf Soueif, sowie 120 internationale Autoren haben ein Statement unterzeichnet, das Najis Freilassung fordert.

Der Leiter des Jazzfestivals Moers, Reiner Michalke, hat sich in einem persönlichen Brief zu seinem Rücktritt geäußert. Darin heißt es, dass es seit dem Wechsel im Amt des Bürgermeisters in Moers einige personelle Veränderungen gegeben habe, die sich leider auch unmittelbar auf das Festival ausgewirkt hätten. Dazu gehöre explizit der Rückzug von Uli Greb als Geschäftsführer der Moers Kultur GmbH zum Ende des vergangenen Jahres. Michalke sieht „keine verlässliche Perspektive für eine Weiterarbeit“. Er verlasse Moers aber nicht im Zorn. So werde er für die Planung für das Festival 2017 weiterhin zur Verfügung stehen und das Team bei der Suche nach einem Nachfolger unterstützen. Michalke trug elf Jahre lang die künstlerische Verantwortung für das für ihn „wichtigste Musikfestival der Welt“.

Mit einer neuen Scanmethode hat das Osloer Nationalmuseum das Rätsel um einen merkwürdigen Fleck auf dem berühmtesten Werk des norwegischen Malers Edvard Munch gelöst: Der grauweiße Spritzer auf dem Gemälde „Der Schrei“ von 1893 ist demnach Kerzenwachs. Lange hatten Kunstexperten gerätselt, ob Munch einfach Farbe verspritzt hatte oder ob es sich um die Exkremente eines Vogels handelt. Man gehe davon aus, dass das Wachs beim Ausblasen einer Kerze auf dem Bild gelandet ist, so die Forscherin Tine Frøysaker.