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Nord/LB schluckt Bremer Landesbank

Bankenkrise Die Bremer Landesbank soll komplett an die Nord/LB gehen. Zwar laufen die Verhandlungen noch – aber die Optionen sind offenbar deutlich geschrumpft

Die Bremer Landesbank (BLB) soll komplett in der niedersächsischen Nord/LB aufgehen. Offenbar geht es in den Verhandlungen nur noch um die Option eines Komplettverkaufs des 41-prozentigen BLB-Anteils, den das Land Bremen an dem Geldinstitut hält, heißt es aus Kreisen des Bremer Haushalts- und Finanzausschusses.

Es stehe nur noch eine Option im Raum, heißt es nun: „Und es geht jetzt um den Preis.“ Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne) hatte den Ausschuss am vergangenen Freitag informiert. Sie will sich jedoch grundsätzlich nicht öffentlich zu den laufenden Verhandlungen äußern.

Nächsten Donnerstag tagen bei der BLB die Gremien, zu denen der Aufsichtsrat, die Trägerversammlung und der Vorstand gehören. Ungeklärt ist derzeit noch, wie mit den Beteiligungen der BLB umgegangen wird. Laut einem Bericht des Weser-Kuriers ist inzwischen sicher, dass der jetzige Mehrheitseigner Nord/LB die Bremer Anteile an der BLB übernimmt. Damit verlöre das Bundesland Bremen jeglichen Einfluss auf die Bank.

Ein Vertreter der BLB betonte: „Wir äußern uns zu den Verhandlungen nicht.“ Das niedersächsische Finanzministerium als einer der Träger der Nord/LB wollte sich ebenfalls nicht äußern. Ein Sprecher der Nord/LB sagte, er könne den Bericht zum gegenwärtigen Zeitpunkt weder dementieren noch bestätigen.

Die Bremer Landesbank hatte Anfang Juni mitgeteilt, dass sie wegen fauler Schiffskredite Ende des Jahres mindestens 400 Millionen Euro als Verlust ausweisen werden muss. Die Eigner – die Nord/LB in Hannover mit 54,8 Prozent, das Land Bremen (41,2) und der Sparkassenverband Niedersachsen (4,0) – diskutierten seitdem, wie die BLB aus der Schieflage geholt werden kann. (dpa)

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