: Jugendhilfeträger klamm
RIMMELSBERG Insolvenzverfahren bei umstrittener Jugendhilfeeinrichtung. Betrieb soll weitergehen
Der „Rimmelsberg“ steckt in einem vorläufigen Insolvenzverfahren. Trotzdem soll die wegen erniedrigender Erziehungsmethoden kritisierte Jugendhilfeeinrichtung im Kreis Schleswig-Flensburg erklärtermaßen ohne Einschränkungen fortgeführt werden. Der Betrieb sei an allen acht Standorten aktuell gesichert, teilte Rimmelsberg gestern mit. Die mehr als 60 Mitarbeiter seien über den Stand informiert worden. Das Insolvenzgeld sichere während des Verfahrens Löhne und Gehälter – zumindest für drei Monate.
„Nach meiner ersten Einschätzung war die Anmeldung der Insolvenz unvermeidbar“, erklärte der Insolvenzverwalter, Sven-Holger Undritz, „da für die finanzielle Restrukturierung zu wenig Zeit zur Verfügung stand.“ Aus seiner Sicht bieten ein neues pädagogisches Konzept und eingeleitete wirtschaftliche Umstrukturierungen tragfähige Grundlagen, um das Unternehmen „gegebenenfalls in einer neuen Struktur und unter neuer Trägerschaft dauerhaft und nachhaltig zu sanieren“. Über eine langfristige Fortführung werde in den nächsten Wochen in Abstimmung mit der Heimaufsicht des Landes mit mehreren Interessenten gesprochen. Derzeit betreut Rimmelsberg noch 27 Kinder.
Die Einrichtung hatte im Mai pädagogische Fehler und wirtschaftliche Probleme zugegeben. Ausgelöst von Missständen in den mittlerweile geschlossenen „Friesenhof“-Heimen befasst sich die schleswig-holsteinische Landespolitik seit Monaten intensiv mit den Zuständen in solchen Einrichtungen. Der Landtag hatte dazu einen Untersuchungsausschuss eingesetzt. (dpa)
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