: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
Lektionen
1. Rechte Politiker haben
eine Textilphobie
Manche Menschen zeigen einfach zu wenig nackte Haut. Der CDU-Politiker Jens Spahn etwa beschwerte sich unlängst darüber, dass in seinem Fitnessstudio Männer mit Unterhosen duschen. Obwohl die Freikörperkultur nicht Verfassungsrang genießt, beunruhigt die Textiliennutzung besonders Politiker rechts der Mitte auch in Frankreich. Vielen stößt dort der Burkini auf, ein Ganzkörperbadeanzug, der von strenggläubigen muslimischen Frauen getragen wird. In Marseille wurde ein Burkinibadetag nach Protesten abgesagt, in Cannes wurden Burkinis am Strand verboten, weil die Kleidung angeblich auf „eine Zugehörigkeit zu terroristischen Bewegungen hinweist“. Ob das Verbot auch für Surfer im Neoprenanzug gilt, blieb unklar.
2. Langeweile ist relativ
Langeweile? Ungeduldig? Die Beschäftigung mit dem Grönlandhai kann helfen, einen anderen Blick auf den Umgang mit der Zeit zu bekommen. Mindestens 400 Jahre können sie alt werden, haben jetzt Forscher herausgefunden. Der Grönlandhai schwimmt nicht nur langsam, er führt auch sonst ein langsames Leben. Allein bis zur Geschlechtsreife braucht er 150 Jahre.
3. Einwanderer schaffen Jobs
„Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg“: Dieses Vorurteil wird immer wieder hervorgekramt, und immer wieder lässt es sich widerlegen. Einwanderer schaffen immer mehr Arbeitsplätze, zu diesem Ergebnis kommt nun eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Im Jahr 2014 haben Selbstständige mit Migrationshintergrund in Deutschland demnach mindestens 1,3 Millionen Personen beschäftigt – gut ein Drittel mehr als 2005. Der Anstieg ist größer als der Zuwachs der Bevölkerung mit Migrationshintergrund.
4. Fahrverbot hilft immer
Wer die Deutschen empfindlich treffen will, nimmt ihnen die Lieblingsbeschäftigung: das Autofahren. Weil Geldstrafen bei Wohlhabenden kaum Wirkung erzielen, sollen Richter künftig bei allen Vergehen ein Fahrverbot als sogenannte Nebenstrafe verhängen dürfen. Eine entsprechende Gesetzesänderung plant Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD). Pläne, im Zweifel nicht nur den Führerschein, sondern auch gleich das Auto für immer einzuziehen, gibt es bislang nicht. Obwohl das ein erfolgreiches Programm zur Ankurbelung der Konjunktur sein könnte.
5. Drogenkuriere sind
Innovationskünstler
Kriminelle entwickeln ständig neue Ideen, um Drogen zu schmuggeln. Am Frankfurter Flughafen wurde in dieser Woche eine 27-Jährige kontrolliert, die aus Panama einreisen wollte. Die Frau hatte zehn Flaschen venezolanischen Rum im Gepäck. Da die Flüssigkeit sehr zähflüssig wirkte und nach Klebstoff roch, ließen die Zollbeamten den Rum im Labor untersuchen. Das Ergebnis: 4,6 Kilogramm Kokain waren darin gelöst.
Sebastian Erb
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