letzte Fragen

Warum wird der Schlitz einer Wahlurne nach jedem Einwurf zugedeckt? (8. 10.)

Damit man das Geschrei der abgegebenen Stimmen nicht so hört!

Christoph Kirschbaum, Mettmann

Auch eine Wahlurne hat ein Recht auf Intimität! Alessandro, Freiburg

Wegen akuter Fluchtgefahr. Welcher halbwegs intelligente Wahlzettel will schon stundenlang gemeinsam mit seinen politischen Kontrahenten völlig schutzlos und ohne Umschlag in einer stickigen Plastekiste ausharren? Um sich dann von neu hinzugekommenen Wahlzetteln auf dem Kopf herumtrampeln zu lassen und später herumgewirbelt, entfaltet, gestapelt, begafft, gezählt oder gar für ungültig erklärt zu werden?

Wenn die Wahlzettel wüssten, dass sie von manchen Persönlichkeiten in diesem Land sowieso nicht für voll genommen werden, würden sie das Wahllokal vermutlich schon vor Wahlbeginn fluchtartig verlassen.

Rainer Bornemann, Göttingen

Vielleicht damit keiner zweimal einen Zettel reinsteckt? Nein, natürlich nicht. Diese Zeitverschwendung rechtfertigt endlich mal ein Votum für Wahlautomaten in der ganzen Republik.

Robert Wagner, Rostock

In diesem Lande herrscht Demokratie. Deshalb bekommen alle volljährigen deutschen Staatsbürger bei jeder Wahl eine Stimme, manchmal sogar zwei. Natürlich bekommen die Bürger die Stimmen nicht zum Behalten, denn dann würden sie ja versucht sein, andauernd mitzureden. Sie müssen daher am Wahltermin wieder abgegeben werden.

Aus Sicherheitsgründen sind sie dort unter Aufsicht in eine Urne zu werfen, und der Einwurfschlitz muss sofort zugedeckt werden. Das geschieht deshalb, weil die ein oder andere Stimme eventuell noch gar nicht tot ist, wenn sie in die Urne kommt. Sie könnte ja wieder munter werden und noch weiter mitreden wollen. Das wäre doch entsetzlich.

Jürgen Busch, Hamburg

Wäre der Schlitz offen, könnte jeder ungebremst einen Wahlzettel nach dem anderen hineinwerfen. Der Manipulation wären Tür und Tor geöffnet, und die Demokratie könnte sich begraben lassen. Die deutsche Mentalität ist nun mal so – schließlich hat auch jeder einen Zaun um sein Grundstück.

Ulrich Bachmann, Eltville am Rhein

Ich vermute, aus rein dramaturgischen Gründen. Gerd Neurath, Saarbrücken

Also, das scheint nur so. Eigentlich wird das nur in Ländern so gemacht, die es nötig haben, mit solchen Riten einen korrekten Wahlverlauf zu suggerieren, und dort auch nur dann, wenn vor laufender Kamera KandidatInnen wählen. Die Stadt Frechen (NRW) hat dies offenbar nicht nötig, denn dort schmeiße ich seit einigen Wahlen meinen Stimmzettel in eine blaue Mülltonne (Altpapier). Diese ist versiegelt und hat einen Schlitz im Deckel, der nicht abgedeckt ist. Klaus Wöldecke, Frechen

Lebt man neben einer Kirche sicherer? (8. 10.)

Mit Sicherheit nicht, da in vielen Kirchtürmen Mobilfunkantennen angebracht werden, die der Kirche einen netten Nebenverdienst einbringen. Deren gesundheitsschädigender Einfluss ist ja bekannt.

Sabine S., Bausendorf

Seltsamer Einfall. Wieso nur?

Ulrich Bachmann, Eltville am Rhein

Ja, wenn zum Beispiel der Polizeichef der Stadt gleichzeitig Priester in der benachbarten Kirche ist. So war es in der Barnwell Colony, Columbia, South Carolina (USA), zur Zeit meines Studienaufenthalts 1997–98. Laut den Einheimischen ist dies einer der sichersten Orte zum Wohnen, obwohl gleich dahinter ein „Problemviertel“ beginnt. Offenbar wollten die Damen und Herren Kriminellen nicht das Risiko eingehen, von der staatlichen Korrektureinrichtung geradewegs in die Hölle weitertransferiert zu werden.

Jörg Weese, Coburg

Sicher nicht. Manch einer ist beim lauten Kirchenglockenton vor Schreck aus dem heiteren Himmel seiner Träume neben sein Bett gefallen. Und was dabei alles passieren kann … Außerdem fallen bei Erdbeben mehr Steine aus größerer Höhe auf die Nachbarn. Kommt hinzu, dass ein so HERRlicher Nachbar bei Nachbarschaftsstreits sicher immer Recht bekommt. Rose Remmert und

Jan Bromley, Freiburg

Wo landen die Kugeln, wenn man in die Luft schießt? (1. 10.)

Sie fliegen endlos durch den Äther und sorgen permanent für eine bleierne Zeit. Monika Murdfield, Waddeweitz

Warum wird beim Rühren in einem Getränk der Ton immer höher? (1. 10.)

Wenn man ein Getränk rührt, dann deshalb, um etwas in der Flüssigkeit zu lösen, zum Beispiel Zucker in Kaffee. Dadurch steigt die Dichte der Flüssigkeit, und der Ton wird höher (siehe U-Boot-Filme). Karl Zimmer, Düsseldorf

Durch das kreisförmige Rühren entsteht Fliehkraft. Diese sorgt dafür, dass die Oberfläche des Getränks einen Hohlkegel bildet. Je schneller man rührt, desto höher steigt die Flüssigkeit an der Innenseite des Gefäßes. Dadurch verkürzt sich der Abstand zwischen dem Rand des Gefäßes und dem oberen Rand des Getränks. Der freie, schwingfähige Klangkörper (Gefäßwand) wird dadurch kleiner. Ein Ton entsteht, wenn man beim Rühren mit dem Löffel die Wand des Gefäßes berührt. Verkleinert sich der Klangkörper, wird der verursachte Ton kurzwelliger und klingt höher. Magnus Rieck, Ibbenbüren

Warum schwimmen ältere Frauen so rücksichtslos? (17. 9.)

Die wollen schnell von ihrem „Pipi“ weg – damit der bernsteinfarbene Kondensstreifen jemand anderem angelastet wird. anonym

Warum hat der Mensch noch immer Zehennägel? (17. 9.)

Aus dem gleichen Grund, aus dem Männer immer noch Brustwarzen haben. Annemarie, Böblingen

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