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Häuptling Begossener Pudel: Bad Segeberg und Elspe im Unwetter-Test

Foto: Sauerlandindianerfoto: dpa

Anders als der verweichlichte Rockfan, der schon das Handtuch wirft, wenn ihm beim Open Air ein bisschen der Blitz ins Tipi fährt, kennt der Indianer kein schlechtes Wetter. Den bleichgesichtigen Sommer, der mit gespaltener Zunge spricht, straft ein Winnetou bloß mit Verachtung. Immerhin watet der Häuptling der Apatschen und Patschnassen schon seit Jahrzehnten auf seinem treuen Halbblut Apanatschi durch den sommerlichen Sumpf deutscher Karl-May-Festspiele. Doch am vergangenen Wochenende spielte sich bei den diesjährigen Premieren der beiden Freilichtbühnen Elspe und Bad Segeberg ein dramatischer Kampf der Häuptlinge ab, von dem dpa gestern berichtete: Während der sauerländische Winnetou am Samstag hartgesotten dem Stark­regen trotzte, brach der Bad Segeberger seine Erstaufführung am selben Abend wegen Sintflut ab. Dabei hatten die Segeberger mit dem Klassiker „Der Schatz im Silbersee“ eigentlich wetterfestes Material zur Verfügung, während die Indianer von Elspe das knochentrockene Wüstendrama „Im Tal des Todes“ aufführen mussten.

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