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HSV hat neuen Kaderplaner

Misserfolgsprämie Milliardär Klaus-Michael Kühne will dem HSV künftig Fußballspieler finanzieren, die er selbst für geeignet hält, den Club ins internationale Geschäft zurückzubringen. Misslingt das, muss der HSV nichts zahlen

Milliardär Klaus-Michael Kühne greift für den Hamburger SV noch einmal tief in die Tasche und hat sich ein Mitspracherecht bei der Kaderzusammenstellung gesichert. Der 79-Jährige will dem Club Spieler finanzieren, die der Bundesligist nur bei Auftritten auf der europäischen Fußball-Bühne bezahlen muss. „Wir sind sehr froh und glücklich. Das ist eine großartige Geschichte von Herrn Kühne“, sagte der HSV-Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer.

Der Club schlägt Kühne in Zukunft mögliche Transfers vor, der Logistikunternehmer darf dann mitbestimmen. Er übernimmt im Einzelfall Ablöse und Gehalt der Spieler . Kühne lässt sich dabei von Ex-Manager Reiner Calmund und Spielerberater Volker Struth beraten.

Der Finanzrahmen wurde nicht bekannt, die zuvor kolportierte Summe von 50 Millionen Euro aber dementiert. „Ich war auch sehr überrascht über diese Spekulation“, sagte Kühne im Interview auf der Homepage des Vereins. „Der Betrag ist völlig aus der Luft gegriffen, er wurde von meiner Seite weder genannt noch bestätigt und entspricht bei Weitem nicht dem, was ich bereit bin zum Wohle des HSV einzubringen.“

Es gehe ihm um die Steigerung der Qualität des Bundesliga-Zehnten: „Dabei geht es aus meiner Sicht um die weitere Entwicklung und Komplettierung der Mannschaft und die Verpflichtung sorgfältig ausgewählter, neuer Schlüsselspieler, aber auch von Talenten mit großem Potenzial“, ergänzte der Gönner, der schon elf Prozent der Anteile an der HSV AG hält. Auch die Namensrechte am Stadion hat er für vier Jahre erworben.

Das Risiko für den HSV scheint gering, da er keinen Cent zurückzahlen muss, wenn die Europa League nicht erreicht wird. „Verfehlen wir die Ziele, erlöschen die Forderungen“, sagte HSV-Finanzchef Frank Wettstein. (dpa)

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