: Wedding könnte größer werden
Städtebau Entwurf fürs Stadtquartier auf dem Flughafen Tegel für 5.000 Wohnungen vorgestellt
Mit einer ganzen Portion offener Fragen und festem Glauben an einen Eröffnungstermin des BER haben am Dienstag Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und Engelbert Lütke Daldrup, Staatssekretär für den Wohnungsbau, die „Wettbewerbsergebnisse für das neue Stadtquartier auf dem Flughafengelände in Tegel“ bekannt gegeben.
Dort soll im kommenden Jahrzehnt eines der drei größten Wohnungsbauvorhaben Berlins – neben Elisabeth-Aue und Lichterfelde-Süd – entstehen. Geplant sind 5.000 Wohnungen für über 10.000 neue Bewohner mit Schulen, Einzelhandel und Büros auf dem östlichen Flugfeld nahe dem angrenzenden Kurt-Schumacher-Platz. Wohlgemerkt „geplant“.
Denn für die Schließung Tegels und den Beginn der Nachnutzung dieses 48 Hektar weiten Areals hatte Lütke Daldrup keine exakten Termine zur Hand. Klar ist nur, solange der skandalöse Airportbau in Schönefeld nicht fertig ist, geht in Tegel gar nichts. Immerhin wagte der Baustaatssekretär eine: Würde der BER „Anfang, Mitte oder Spätherbst 2018 eröffnen, dann könnte 2020 der Baustart in Tegel sein“.
Für den Wohnungsbau in Berlin und angesichts des guten städtebaulichen Konzepts der Dortmunder Architekten Scheuvens + Wachten, die das Preisgericht unter 81 Büros zum Sieger erklärte, wäre die Realisierung ein Gewinn. Der Entwurf schafft es, ein wirkliches Stück neue Stadt – und kein reines Wohnquartier – vom Wedding auf das Flugfeld zu schieben.
Auf dem dreieckigen Grundstück vergrößerten die Architekten den östlichen Kurt-Schumacher-Platz zum wirklichen Zentrum. Danach folgen zwei lange und dicht bebaute Schenkel mit vier- bis fünfstöckigen Wohn- und Gewerbeblöcken. Gekreuzt wird dieser Abschnitt von einem Park und einem Band für Schulen, Kitas und Sporteinrichtungen. Zum Flugfeld schließt der Entwurf mit weiteren, etwas zu kleinen, Wohnblöcken ab.
Den Architekten, lobte Lüscher die Planung, „gelingt es, einen neuen Stadtteil mit einer starken Identität zu schaffen. Es werden vielfältige und flexibel nutzbare Quartiere entstehen.“ Die rund eine Milliarde Euro teure Investition soll je zur Hälfte von kommunalen Baugesellschaften und für preisgünstiges Wohnen errichtet werden. Rolf Lautenschläger
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