Springer wächst

BILANZ Konzern macht Gewinn, Funke begleicht Schulden

Verkäufe und Umbaumaßnahmen haben den Gewinn des Medienkonzerns Axel Springer (Bild, WeltN24) zu Jahresbeginn deutlich steigen lassen. Die Ausgliederung seiner Medienangebote in der Schweiz in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Ringier-Verlag lohnte sich: Ringier legte noch Geld obendrauf, damit beide Konzerne künftig den gleichen Anteil am neuen Gemeinschaftsunternehmen halten. Springer verbuchte hier einen Verkaufserlös von rund 93 Millionen Euro.

Den Umsatz belastete der Deal mit Ringier aber, da nun die Springer-Medien in der Schweiz nicht mehr den Konzernerlösen zugerechnet werden. Der Umsatz des gesamten Unternehmens wuchs so nur minimal um 0,4 Prozent auf 783,4 Millionen Euro. Konzernweit legte das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 5,2 Prozent auf 125,9 Millionen Euro zu, wie Springer mitteilte.

Und Konzernchef Mathias Döpfner will das Geld zusammenhalten. Zwar sei Springer wieder beim Buhlen um die Rechte für kurze Bundesliga-Clips dabei. „Aber sollten die Rechte dieses Jahr zu deutlich höheren Summen gehandelt werden als beim letzten Mal, dann halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass wir zum Zug kommen wollen“, sagte er.

Größte Stütze für Springer war erneut das Geschäft mit Internet-Anzeigenportalen wie Stepstone und Immonet. Der Bereich steuert inzwischen zwei Drittel des gesamten operativen Gewinns bei.

Außerdem hat die Funke-Mediengruppe vorzeitig das Verkäuferdarlehen an Springer zurückgezahlt, mit dem Funke 2014 den Erwerb der Regionalzeitungen (Berliner Morgenpost, Hamburger Abendblatt) sowie der Programm- und Frauenzeitschriften von Springer teilweise finanzierte. Funke soll Ende April rund 260 Millionen Euro inklusive Zinsen an Axel Springer gezahlt haben. Der gesamte Deal war damals mehr als 900 Millionen Euro schwer. (dpa, taz)