: Krippenkosten sollen sinken
BETREUUNG Die Kieler Landesregierung will Eltern bei den Kosten für den Kita-Besuch entlasten. Das sei, sagt die Sozialministerin, ein „Beitrag zur Chancengleichheit“
Schleswig-Holstein will Eltern von Kindern unter drei Jahren vom nächsten Jahr an monatlich um bis zu 100 Euro Betreuungskosten entlasten. Insgesamt plane die Landesregierung dafür rund 23,4 Millionen Euro im Haushalt 2017 ein, sagte Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) gestern in Kiel. Zuvor hatte sich das Kabinett mit einem entsprechenden Gesetzentwurf befasst. Längerfristiges Ziel der Regierungskoalition aus SPD, SSW und Grünen bleibe der beitragsfreie Kita-Besuch für alle Kinder.
„Die Einführung des Kita-Geldes ist auch ein Beitrag zur Chancengleichheit“, sagte Alheit: Sie erleichtere allen Kindern eine frühe Teilhabe an Förderung und Bildung in der Krippe. Das Gesetz soll bis zum Herbst vom Landtag verabschiedet werden.
Der Beitrag, der für einen Krippenplatz in Schleswig-Holstein von den Eltern gezahlt werden muss, liegt im Schnitt bei rund 210 Euro monatlich pro Kind für fünf Stunden Betreuun. Dabei variieren die Kosten den Angaben zufolge von Kommune zu Kommune zwischen rund 150 Euro bis etwa 500 Euro.
Ab dem Herbst nun sollen Eltern von Unter-Dreijährigen finanziell entlastet werden, die ihr Kind in einer öffentlich geförderten Einrichtung beziehungsweise von öffentlich geförderten Tagespflegerinnen betreuen lassen. Dabei werden nur tatsächlich anfallende Kosten in Höhe von bis zu 100 Euro erstattet: Wer beispielsweise eine Sozialstaffel in Anspruch nimmt und deswegen nur 50 Euro zahlt, bekommt auch nur die zurück.
Schon ab August dieses Jahres stellt das Land zudem per Erlass Mittel für zusätzliche Personalausgaben in der Ganztagsbetreuung für Kinder von drei bis sechs Jahren zur Verfügung. „Ziel ist es, dass mehr Kita-Kinder auch am Nachmittag zukünftig von zwei Fachkräften betreut werden können“, sagte Alheit. 2016 werden dafür 11 Millionen Euro bereitgestellt, für die Jahre 2017 und 2018 je 20 Millionen. (dpa)
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen