: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
Lektionen
1. Milch ist ein Billigprodukt
So wenig Geld haben deutsche Bauern noch nie für ihre Milch bekommen, manche Molkereien bezahlen ihnen nun weniger als 20 Cent pro Liter. Der Grund: Es gibt zu viel Milch auf dem europäischen Markt. Kostendeckend lässt sich so nicht produzieren. Damit die maroden Milchbauern ihren Job nicht verlieren, will die Bundesregierung sie mit einem mindestens zweistelligen Millionenbetrag unterstützen. Aber ist das der richtige Weg, wenn Kuhmilch uncool wird? Vielleicht sollten sich die Bauern besser an der Nachfrage orientieren und auf Soja, Hafer und Mandel umstellen.
2. Die Mietpreisbremse bremst nicht
Wohnen wird immer teurer. Vor knapp einem Jahr wurde deshalb die sogenannte Mietpreisbremse eingeführt. Dadurch sollten sprunghafte Mieterhöhungen verhindert werden, vor allem in Großstädten. Inzwischen gilt die Mietpreisbremse in 11 der 16 Länder – zumindest in ausgewiesenen „Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt“. Bei Neuvermietungen gilt in der Regel: Mehr als zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete sind nicht drin. Aber die Mieten lassen sich nicht so einfach ausbremsen, wie jetzt erste Studien ergeben haben. In Berlin etwa zahlen Mieter in den betroffenen Gegenden im Schnitt fast ein Drittel mehr, als sie müssten.
3. Es wird immer wärmer
Wer den deutschen April erlebt hat, mag nicht unbedingt auf diese Idee kommen, aber auf der Erde wird es immer wärmer. 2015 war es so heiß wie niemals zuvor. Und der April war laut US-Meteorologen der zwölfte Monat in Folge, der einen neuen Rekord aufstellt. Mit 13,7 Grad Durchschnittstemperatur lag diese damit um 1,1 Grad über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts. Eines lässt sich jetzt schon ziemlich sicher voraussagen: Das Jahr 2016 wird den bisherigen Hitzerekord brechen.
4. Ein neues Wort: untergriffig
So viel Aufmerksamkeit hat eine österreichische Wahl außerhalb der Landesgrenzen schon lange nicht mehr bekommen. Am Sonntag entscheidet sich, wer neuer Bundespräsident wird: Norbert Hofer von der rechtspopulistischen FPÖ oder der Grüne Alexander Van der Bellen. Beim TV-Duell am Sonntag (45 Minuten, kein Moderator, keine Regeln) redeten die beiden wenig über politische Inhalte, sondern warfen sich primär gegenseitig vor, „untergriffig“ zu sein. Im Gegensatz zu „übergriffig“ steht dieses Wort im Duden und bedeutet „beleidigend, unsachlich“. Das fasst die Debatte ganz gut zusammen. Beim letzten TV-Duell am Donnerstag haben sich die beiden dann besser benommen, es gab dieses Mal auch eine Moderatorin. Dafür musste Hofer nun mal verstärkt um seine Glaubwürdigkeit kämpfen. Denn einige entscheidenden Details seiner 2014 stattgefundenen Israelreise hat er schlicht erfunden. Auch irgendwie untergriffig.
5. Bei McDonald ’s gibt ’s Frischfleisch
Der Fastfood-Konzern hat sein Sortiment erweitert, zumindest testweise in einigen US-Filialen. Die Burger werden nun mit frischem Hackfleisch zubereitet. Und bisher war es nicht frisch?, könnte man da hämisch fragen. Oder sich Sorgen machen. Die tiefgefrorenen Buletten sind nämlich weniger anfällig für Salmonellen. Sebastian Erb
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen