: Rente, Rent, Ren, Re, R, ...
Test Halsbruch oder ruhige Nächte? Welcher Rententyp sind Sie?
Die Beneidete: Sie sind Oberstudienrätin, verheiratet, haben jahrelang in Vollzeit schlecht motivierte SchülerInnen auf dem Gymnasium ausgehalten und deren nörgelige Eltern, und all das bis zur Pensionsgrenze. Nach 35 Dienstjahren können Sie jetzt auf eine Nettopension von 2.700 Euro hoffen. Das ist viel, aber auch nicht superviel, wenn der Mann an Ihrer Seite als Selbständiger gescheitert ist.
Der Lebenskünstler: Sie sind Musiker, Gitarre und Saxofon und geben auch Unterricht. Sie sind in der Künstlersozialkasse versichert, haben Ihre Honorare aber immer etwas heruntergerechnet, um Beiträge zu sparen. Die Rentenauskunft hat Ihnen kürzlich mitgeteilt, dass Sie nur mit 500 Euro Monatsrente rechnen können. Ein Fall für ergänzende Grundsicherung im Alter. Aber Sie haben eine Geheimwaffe: das Konto einer höchst zuverlässigen Schwester. Vor ein paar Jahren haben Sie 30.000 Euro geerbt, die Sie offiziell längst ausgegeben haben, die Ihnen im Alter aber als Aufstockung dienen werden. So können Sie auch mal verreisen und sich die teuren Keramikkronen beim Zahnarzt leisten.
Die Kleinrentnerin: Sie haben jahrzehntelang als Fachverkäuferin gearbeitet, einige Jahre mit reduzierter Stelle wegen der Kinder. Ihre Scheidung liegt schon länger zurück. Neulich kam die Rentenauskunft: Sie liegen mit 870 Euro brutto im Alter knapp über Hartz-IV-Niveau. Sie wollen sich im Alter noch was dazuverdienen, vielleicht Gemüse verkaufen auf dem Wochenmarkt. In Japan arbeiten 80-Jährige noch als Tankwart. Hauptsache, das alte Mietshaus wird nicht modernisiert, denn eine Mieterhöhung würde Ihnen den Hals brechen.
Der Geht-schon-Rentner: Sie haben als Metallfacharbeiter in mittleren Unternehmen 45 Jahre lang geackert und sind mit 63 in Rente gegangen. Sie bekommen ein gesetzliches Ruhegeld plus Betriebsrente und somit 1.500 Euro netto im Monat. Ihre Frau hat als Verkäuferin in Teilzeit dazuverdient. Sie hatten mit ihrem Bruder das Häuschen der Eltern geerbt und damals gleich verkauft. Ihre kleine Eigentumswohnung ist so gut wie abbezahlt, da lässt sich’s ruhig schlafen. BARBARA DRIBBUSCH
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen