Die Gesellschaftskritik: Mach’s analog
WAS SAGT UNS DAS? Fragwürdige Dating-Portale werden besonders gerne gehackt.
Hässliche Menschen müssen draußen bleiben. Das ist das Konzept der Online-Dating-Plattform Beautifulpeople.com. „Sie müssen nicht länger tausende von unattraktiven Profilen durchforsten“, wirbt die Webseite. Die Nutzer bewerten Fotos von Neulingen, wer schlecht abschneidet, darf nicht mitmachen.
Jetzt wurde die Plattform gehackt. Die Daten von rund 1,1 Millionen Usern kursieren auf dem Schwarzmarkt: Telefonnummern, körperliche Merkmale und persönliche Nachrichten. Sehr zur Belustigung des restlichen Internets. Ähnliches passierte im vergangenen Jahr, als die Fremdgeh-Seite für Verheiratete, „Ashley Madison“, gehackt wurde und die Namen von 39 Millionen NutzerInnen abrufbar waren.
Die beiden Fälle zeigen, wie unsicher Daten beim Online-Dating sind. Etwa 7 Millionen Deutsche vertrauen Portalen viel von sich an, doch sicher sind die sensiblen Informationen dort nicht. Darauf macht eine Untersuchung der Seite singleboersen-vergleich.de aufmerksam. Die meisten Dating-Apps können auf Kontakte, Kamera, Fotos, Standorte oder sogar auf SMS zurückgreifen. Was mit den Daten geschieht, ist schwer nachzuvollziehen.
Dabei werben ja genau diese Seiten mit Diskretion beim Fremdgehen, halten können sie das aber nicht. Da kann man auch gleich wieder analog flirten. Ist sicherer. Jana Lapper
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