sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Liebreiz ist nicht nur ein Wort – es ist ihr zweiter Name: Libuse Safránková, also Libuse „Liebreiz“ Safránková. Den meisten besser bekannt als Aschenbrödel, aus Drei Nüsse für Aschenbrödel. Klar, im Fernsehen lief er in den letzten Wochen rauf und runter, aber das Babylon Mitte zeigt ihn auf der großen Leinwand, noch bis einschließlich Sonntag, täglich um 16 Uhr. Nie vorher und auch nie seither wurden rotgefrorene Näschen liebreizender in Szene gesetzt als in diesem wahrhaft betörenden Defa-Klassiker von 1973. (Babylon Mitte, 16 Uhr, bis Sonntag)

Chanukka ist das Fest des Lichts. Auf einer fast zweistündigen Festtagsführung durch das Jüdische Museum können sich Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren mit diesem jüdischen Brauch vertraut machen. Sie erfahren, wie Chanukka in den verschiedenen Ländern gefeiert wird und was es mit dem Chanukka-Wunder auf sich hat. Zum Schluss schöpfen noch alle eine eigene Kerze, damit dann zu Hause bei Kerzenschein ein wenig weiter gefeiert werden kann. (Freitag, 11 Uhr, 3 Euro inkl. Bastelmaterial, Anmeldung: 25 99 33 05)

Wer danach nicht gleich nach Hause will, besucht nachmittags um 15 Uhr im Auditorium des Jüdischen Museums gleich noch die einstündige „bubales“ Chanukka-Show. Hier tanzen die bunten Puppen zu lustiger Musik. Shlomo und sein leider humorloses, dafür aber sehr cleveres Schaf Mendel erforschen die Traditionen des Chanukka-Festes. (3 Euro, Anmeldung s. o.)

Seltsam, an Weihnachten geht die Zeit immer superschnell rum, aber an Silvester will und will es nicht zwölf schlagen. Gut, wenn ein kurzweiliges Spiel parat liegt. Umso besser, wenn es auch noch zum Aggressionsabbau in der vertrauten Runde taugt. „Du Arschlöcher“ wurde mir entgegengeschleudert, als ich einst beim Maumau meine Mitspieler wiederholt zum Kartenaufnehmen zwang. Ähnlich erfrischend geht es beim Spielen von Drecksau zu. In diesem Kartenspiel müssen sich saubere Schweine ordentlich einsauen, damit ihre Halter gewinnen können. Nach Maumau-Prinzip können Regen- oder „Bauer schrubbt die Sau“-Karten alle Drecksambitionen eines Spielers zunichte machen. Im Stall sind die Schweine vor Regen geschützt, doch wehe eine fiese Sau von Mitspieler fackelt via Blitzkarte den Stall ab? Besser also die Matschkarte ziehen und „Drecksau!“ rufen. Bei Bedarf dabei einem bestimmten Mitspieler bedeutungsvoll in die Augen schauen – für einen sauberen Rutsch ins neue Jahr! (Kosmos, 6,99 Euro, ab 6 Jahre)