: Vereinzelte Kämpfe trotz Waffenruhe
JEMEN Die von der UNO vermittelte Feuerpause gilt als Signal für geplante Friedensgespräche in Kuwait
Die von der UNO vermittelte Waffenruhe trat am Sonntag um Mitternacht in Kraft. Seit März 2015 ist eine Militärkoalition aus überwiegend arabischen Staaten unter Führung Saudi-Arabiens militärisch gegen schiitische Huthi-Rebellen vorgegangen. Diese hatten Monate zuvor die jemenitische Hauptstadt Sanaa überrannt und die international anerkannte Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi ins Exil getrieben.
Einwohner von Tais machten am Montag Huthi-Rebellen für den Beschuss verantwortlich. Die Stadt wird seit über einem Jahr von den Rebellen belagert. In der Hauptstadt Sanaa, die von den Aufständischen kontrolliert wird, stellte die Koalition ihre Luftangriffe größtenteils ein. Doch im Bezirk Naham am Rande der Provinz Sanaa gingen Gefechte zwischen Unterstützern und Gegnern der Regierung über Nacht weiter, wie Einwohner sagten.
Der UN-Gesandte für den Jemen, Ismail Ould Cheikh Ahmed, rief alle Parteien auf, dafür zu sorgen, dass die Einstellung der Feindseligkeiten „vollständig geachtet“ werde. „Der Jemen kann sich den Verlust weiterer Leben nicht erlauben“, sagte er. Die Friedensgespräche in Kuwait sollen sich auf Themen wie den Rückzug von bewaffneten Gruppen sowie die Übergabe schwerer Waffen konzentrieren.
Eine der schwersten Folgen des Kriegs ist die Ausbreitung von Hunger. Das verarmte Land mit 26 Millionen Einwohnern importiert 90 Prozent seiner Lebensmittel. Es hatte bereits eine der höchsten Mangelernährungsraten weltweit, doch sind diese im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Die Zahl der Menschen, die nicht dazu in der Lage sind, ohne Hilfe von außen Essen auf den Tisch zu bringen, stieg nach Angaben des Welternährungsprogramms von 4,3 Millionen auf über 7 Millionen.
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