LeserInnenbriefe
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Wie gruselig

betr.: „Emine, Frau des Sultans“, taz vom 11. 3. 16

Schon erstaunlich, wie ergiebig das Thema „Inneres Korsett“ zu sein scheint! Euer Titel könnte nicht treffender sein ! Ich bin ja immer noch (trotz fortgeschritteneren Alters ) dabei, aus meinem nicht sichtbaren, sprich unbewusst verinnerlichten Korsett auszusteigen, und das, ohne dass mir im Moment ein Mann im Wege steht! So vertrackt kann das sein. Ein dauernder Prozess eben. Die Artikel waren voll okay. Hab nämlich mehr einseitige Rederei befürchtet. (Pardon!)

Übrigens: Emine Erdoğan mit ihrem verbiesterten Gesichtsausdruck tut offenbar alles, um sich ihr Korsett schönzureden. Und muss sich mit Frustshopping, sündhaft teurem weißem Tee, Palast und „Haremsnostalgie“ trösten. Puh, wie traurig und wie gruselig! ILONA HORN, Marburg

Klare Kante zeigen

betr.: „Schluss mit den Ausreden“, taz vom 12. 3. 16

Die Warnung Leggewies an die Volksparteien, die AfD weder zu imitieren noch gar zu kopieren, mündet in der Aufforderung, klare Kante zu zeigen und konsequent Schwarz-Grün oder Rot-Rot-Grün anzustreben. Eine Gefahr ist die AfD nur im europäischen Zusammenspiel. Das hat zum Inhalt, den dysfunktional gewordenen Kapitalismus in die soziale Lebenswelt wieder einzubetten (Marktwirtschaft) und mit der Energiewende den Erhalt der Schöpfung, unsere Lebensgrundlage konsequent und schnell einzuleiten beziehungsweise fortzusetzen.

Dank für diesen schwierigen, hilfreichen Artikel.

KLAUS WARZECHA, Wiesbaden

Ein Rechtsrutsch

betr.: „85 Prozent bleiben cool“, taz vom 14. 3. 16

Mit den Überschriften auf Seite 1 versucht die taz, das Ergebnis der drei Landtagswahlen zu verharmlosen. Es ist aber keineswegs harmlos, wenn eine deutschtümelnde Rechtspartei bei ihrem ersten Auftritt etablierte Parteien überflügelt und bisherige Regierungskoalitionen unmöglich macht, sondern ein Rechtsrutsch, der die demokratische Grundordnung ins Rutschen bringen kann. LOTHAR PICHT, Sandhausen

Weimar lässt grüßen

betr.: „Die Mehrheit kippt – nicht“, taz vom 14. 3. 16

Völlig daneben ist die Headline und die Kommentierung der Wahlergebnisse: Nicht dass Merkels Mehrheit hielt, ist die Nachricht, sondern dass aus der immer noch größten Partei Nichtwähler viele zur Wahl gegangen sind und keine der etablierten Parteien gewählt haben. Sie und einige Abwanderer gerade auch aus SPD und Linken haben eine Alternative gesehen.

Es wird keine „linken“ Mehrheiten mehr geben, weil es SPD und Grüne verpasst haben, als Stimme für die Schwachen irgendwas am System zu ändern. Weimar lässt grüßen.

THOMAS KELLER, Königswinter

Problemhunde resozialisieren

betr.: „85 Prozent bleiben cool“, taz vom 14. 3. 16

Der Hund hat nicht AfD gewählt? Hunde sind ausländerfeindlich (Revierverhalten), latent gewaltbereit (gerade erwachsene Rüden sind rüde und pöbeln gerne rum), das Braune von anderen zieht sie magisch an, sie verstehen keine komplexen Sachverhalte (kurze, klare Kommandos, keine Relativsätze), sind einfach durch Wiederholung zu konditionieren und bei konsequenter Haltung himmeln sie ihren Hundeführer (!) an. AfD? Nee, der Hund hätte NPD gewählt.

Mit liebevoller Konsequenz kann man auch Problemhunde gut integrieren und resozialisieren. ANDRÉ PODSZUS, Norderstedt