: Friedensstifter im Wedding
Kieztreffpunkt Das Café Leo auf dem Leopoldplatz darf bleiben – und sogar noch etwas größer werden
Der Cafébesitzer Hüseyin Ünlü ist erleichtert: Er darf sein Café Leo für die nächsten vier Jahre weiterbetreiben und den Stand am Leopoldplatz im Wedding außerdem um einen wetterfesten Container erweitern. Am Dienstagabend hat sich eine Jury des Bezirksamts Mitte für sein Konzept entschieden. „Monatelang haben wir dafür gekämpft“, sagte er am Mittwoch im Gespräch mit der taz. Denn seine letzte Genehmigung war nur bis zum 21. Mai verlängert worden. Einen Grund dafür habe man ihm nicht verraten.
Mehr als 16.000 UnterstützerInnen hatten daraufhin eine Petition für den Erhalt des Cafés unterzeichnet. „Das Leo ist ein sozialer Punkt im Kiez, wo die Menschen hinkommen, von ihren Problemen erzählen und sie lösen“, berichtet Ünlü. Obwohl es um den Platz herum viele Läden gibt, habe er immer genug Kunden. „Hier kann man frei sitzen“, sagt er und zeigt auf die breiten öffentlichen Bänke. „Zu uns kommen viele Menschen mit Behinderungen oder seelischen Belastungen, die mit einem Rollator nur schwer in einen Laden kommen oder nicht gern in Räumen sitzen.“
Seit 2011 verkauft Ünlü auf dem Platz Getränke und Snacks. Vor seinem Verkaufswagen stehen runde Tische und Stühle, ein offenes Zelt schützt vor Regen. Bisher hatte er das Café mit einer Ausnahmegenehmigung betrieben, die jeweils für sechs oder zwölf Monate verlängert wurde. Laut Bezirksamt war das Juryverfahren aus formalen Gründen notwendig geworden, um eine längere Dauer zu vereinbaren. „Mit dem Café haben wir positiv auf die Umgebung eingewirkt“, meint Ünlü. „Der Platz ist jetzt sicherer; wir haben ihn kulturell belebt. Daher ist es gerecht, dass wir weitermachen dürfen.“ USCH
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