LeserInnenbriefe
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Ein Hilferuf

betr.: „Ziemlich viele Verlierer“, taz vom 8. 3. 16

Eigentlich ein Hilferuf! Ungeheuerlich, wie die Medien auf schmaler und sytembedingt teils unzulänglicher Datenbasis die AfD-Ergebnisse hochjubelten. Schlimm das FR-„Buch“ Hessenwahl am Montag auf Basis von 40 Prozent „Parteiankreuzern“ – genannt „Trend“, was selbstverständlich Blödsinn ist.

Auf 16 FR-Seiten durchgehend ein Überbewerten der AfD und Niederlagen und Abstürze bei etablierten Parteien. Zum Beispiel Hochtaunuskreis. Dicke Überschrift „AfD zweistellig im Kreis“. Das erweist sich zwar nicht als falsch, aber stützt das Bild von der „Dritten Stelle“, das leider die „Tagesschau“ noch am Montag um 20 Uhr verbreitete! Tatsächlich lag da die AfD im Hochtaunuskreis 2 Prozentpunkte hinter den Grünen und klar an vierter Stelle. An vierter Stelle zur „Tagesschau“-Zeit am Montag lag die AfD in den Landkreisen Lahn-Dill, Schwalm-Eder und Vogelsberg. An vierter Stelle lag die AfD in den hessischen Großstädten (Darmstadt, Frankfurt, Offenbach, Kassel, Wiesbaden). Wie soll die in den Medien hartnäckig behauptete dritte Stelle zustande kommen? Ich erwarte dagegen von der taz eigene Berichte aus Hessen. HEINZ GROSSMANN, Kronberg

Saugute taz

betr.: „Das innere Korsett“, taz vom 8. 3. 16

Danke für diese saugute taz! Nicht nur, aber auch dafür bin und bleibe ich Abonnentin. Mit Socken für die Füße, integrierten MuslimInnen und in aller Weiblichkeit.

KAREN SCHULZ, Dortmund

Klasse und ausführlich

betr.: „Das innere Korsett“, taz vom 8. 3. 16

Klasse, dass sich die taz ausführlich dem Weltfrauentag widmet. Zwar sind in den letzten Jahren einige Fortschritte geschehen, aber der Weg zur vollständigen Emanzipation der Frau ist noch nicht vollendet. JULIA ENGELS, Elsdorf

Wir tragen Mitverantwortung

betr.: „EU-Gipfel zur Flüchtlingskrise. Wende rückwärts“ von Eric Bonse, taz vom 7. 3. 16

Ich könnte immerzu kotzen über unsere erbärmlich redende und handelnde Edeldemokraten-Führungriege! Kurz vor drei Landtagswahlen stehend und die SPD abkacken sehend, erinnert sich der dicke Gabriel plötzlich, dass er mal Sozialdemokrat war. Plötzlich fordert er ein Wohlstandspaket für Deutsche und Flüchtlinge. (Wird schwierig, Siggi, wenn nicht gar unmöglich werden mit deinem Koalitionskumpel Schäuble, der halsstarrig wie eine bucklige Brotspinne auf seiner schwarzen Null sitzt!)

Panisch lässt sich Landesmutti Merkel von der braunen Tunke AfD und dem dümmlichen Scheinriesen Seehofer vor sich hertreiben und dealt auf dem von ihr einberufenen EU-Gipfel, gemeinsam mit den Führern der Unwilligen, ausgerechnet mit dem Despoten Erdoğan, um erfolgreich Flüchtlingsabwehr zu betreiben. Vom gesichtsmuskelgelähmten de Maizière ganz zu schweigen, der als willfähriger Diener seiner Herrin hektisch durch nordafrikanische Länder reist, um dort für die Rücknahme abgelehnter Asylsuchender zu betteln, wobei der aufgeklärte Bürger über die Höhe des Rückkaufpreises natürlich nichts erfährt!

Und als Krönung des Ganzen schwurbelt unser eitler „Bundespastor Gauck“ pastorale Betroffenheitsmahnungen vor „erlesenem“ Publikum, dem das natürlich am Anus vorbeigeht! Aber – nicht zu vergessen – wir tragen alle Mitverantwortung für die Verrohung unserer Gesellschaft und praktizierte Inhumanität; denn schließlich wurden diese erbärmlichen Wichtigtuer und Karrieristen von uns gewählt! HARALD SEILING, Lünen