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19 Juden aus Jemen geholt

„Fliegender Teppich“ 50 Juden bleiben zurück

JERUSALEM afp | In einer Geheimoperation hat Israel rund 19 Juden aus dem Jemen ausgeflogen, die aus dem Bürgerkriegsland fliehen wollten. Die unter großen Schwierigkeiten vorbereitete Aktion sei in der Nacht zum Montag abgeschlossen worden, teilte die Jüdische Agentur für die Einwanderung nach Israel mit. Die Umsiedlung hatte Mitte 1949 mit der Geheimoperation „Fliegender Teppich“ begonnen, als binnen 15 Monaten 49.000 jemenitische Juden in den Staat Israel ausgeflogen wurden. Etwa 2.000 weitere folgten, als der Jemen im Jahr 1993 die Ausreisebeschränkungen lockerte. Weil sich dort antisemitische Übergriffe seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs häuften, wurden schrittweise weitere 200 Juden heimlich ausgeflogen. Neben einer Familie aus der Hauptstadt Sanaa kamen jetzt 14 Juden aus der Stadt Raida, deren Rabbiner auch die mehr als 500 Jahre alte Tora-Rolle mitbrachte.

Etwa 50 Juden hätten sich entschieden, trotz der Kriegswirren und der Bedrohung ihrer Gemeinschaft im Jemen zu bleiben, teilte die Jüdische Agentur mit. 40 von ihnen leben demnach in Sanaa in einem geschützten Wohnblock neben der US-Botschaft, verzichten aber künftig zu ihrem Schutz auf jegliches Gemeindeleben.

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