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„Man scherzt ein wenig“

TAZ-SERIE SHORTCUTS (7) Wir treffen Leute auf der Berlinale. Heute:der Taxifahrer

Foto: Messmer
Mashoud Abadani

59 Jahre alt, geboren in Iran. Er lebt seit 25 Jahren in Berlin, seit 20 Jahren fährt er Taxi.

taz: Herr Abadani, dürfen wir stören?

Mashoud Abadani: Natürlich, ich habe gerade nur mit meiner Frau telefoniert. Ein Kollege hat mir Karten für einen iranischen Film geschenkt, da geht sie jetzt mit einer Freundin hin.

Sie selbst wollen nicht?

Ich schaue mir Filme lieber im Fernsehen an.

Welche denn so?

Gern japanische. Oder indische.

Fahren Sie schon lang Taxi auf dem Potsdamer Platz, wenn Berlinale ist?

Ich kann mich gar nicht erinnern, seit wann genau – so lang ist das schon her.

Und haben Sie da mal etwas Besonderes erlebt?

Ich hatte kürzlich einen Ladendieb, der hat mich erst vor der Mall of Berlin warten lassen, dann vorm Lafayette. Er hat behauptet, dass er ein Geschenk für seine Freundin kaufen will. Und als sie ihm endlich auf den Fersen waren, hat er ein anderes Taxi genommen. Mein Geld für diese Fahrt habe ich nie gesehen. So ist das Leben.

Und haben Sie auch schon bekannte Gesichter gefahren?

Ja, natürlich.

Waren Sie aufgeregt?

Aber nein. Man lächelt und scherzt ein wenig. Wissen Sie, ich schaue mir die Gesichter meiner Gäste nicht so genau an.

Welchen Star hatten Sie noch nicht, den Sie gern einmal fahren würden?

Ach, Stars. Star sein ist doch auch nur ein Job.

INTERVIEW Susanne Messmer

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