: So geht‘s nicht weiter
EU-KRISE Immer mehr Menschen sitzen in Griechenland fest. Nordgrenze so gut wie zu. Merkel lehnt Evakuierung ab und betont: Flüchtlinge können sich Ziel nicht aussuchen
Angesichts der weitgehend geschlossenen Grenzen auf der Balkanroute und der zunehmend chaotischen Verhältnisse im Land dringt Griechenland auf die Hilfe der anderen EU-Staaten. „Die Flüchtlingskrise kann nicht ein Land allein bewältigen“, sagte Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras im ZDF.
Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNCHR harren allein im griechischen Grenzort Idomeni inzwischen etwa 8.500 Menschen aus. Es herrsche Mangel an Lebensmitteln, Wasser und Unterbringungsmöglichkeiten. Die deutsche Menschenrechtsorganisation Pro Asyl forderte die anderen EU-Staaten zu sofortiger Hilfe und Evakuierung der in Griechenland gestrandeten Flüchtlinge auf.
Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte: „Dass es Gesprächsbedarf gibt, sagen uns die Bilder ganz eindeutig.“ Forderungen nach schneller Hilfe unter Verweis auf ihre humanitäre Entscheidung im vergangenen Sommer, als Tausende Flüchtlinge in Ungarn ausharrten, lehnte Merkel ab. Die Situation sei nicht vergleichbar. In Griechenland seien die Hotspots zum Teil errichtet. Es gebe Übernachtungsmöglichkeiten, die von den Flüchtlingen auch genutzt werden müssten. Merkel forderte ein Ende der „Politik des Durchwinkens“. Die Krise müsse vor Ort gelöst werden. Dann könne auch die Verteilung von 160.000 Flüchtlingen aus Italien und Griechenland umgesetzt werden, an der sich Deutschland beteiligen werde: „Aber es gibt eben nicht ein Recht, dass ein Flüchtling sagen kann, ich will in einem bestimmten Land der Europäischen Union Asyl bekommen.“
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