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Archiv-Artikel

„Theatergehälter auszahlen“

Vor den Verhandlungen über einen Notlagentarifvertrag fordert die Gewerkschaft Auszahlung der Oktobergehälter

Von grä

Bremen taz ■ Angesichts der am Freitag beginnenden Verhandlungen über einen Notlagentarif für die Bremer Theater AG hat die Gewerkschaft ver.di die umgehende Auszahlung der Oktober-Gehälter gefordert. „Die Kolleginnen und Kollegen haben ihre Arbeitsleistung schließlich schon erbracht“, sagte der Tarifkoordinator des ver.di Landesbezirkes Niedersachsen-Bremen, Onno Dannenberg. Darüber hinaus forderte er, das Verwaltungspersonal des Theaters, das bislang lediglich arbeitsvertraglich Tarifrecht genießt, in eine unmittelbare Tarifbindung aufzunehmen. Zudem müsse für das technische Bühnenpersonal, dessen Haustarifvertrag Ende letzten Jahres von der Theater GmbH gekündigt worden war, ein neuer Tarifvertrag geschlossen werden. Für Dannenberg gibt es „keinen Grund auf eine Forderung, nach Gehaltsverzicht“ einzugehen. Über mögliche Zugeständnisse müsse man reden, sobald ein Sanierungskonzept von der Politik vorgelegt worden sei.

Am Bremer Theater sind 405 Mitarbeiter beschäftigt, davon gehören etwa 150 zum künstlerischen Personal, unter anderem auch Bereiche wie die Maskenbildnerei. Deren Tarifverträge, die zwischen dem deutschen Bühnenverein und der Genossenschaft der Bühnenangehörigen ausgehandelt werden, geben lediglich einen groben Rahmen mit einem Mindestgehalt von rund 1280 Euro vor und einen sozialen Bestandsschutz nach mehr als 15-jähriger Betriebszugehörigkeit.

Während man sich dem Vernehmen nach im Kulturressort durch einen Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld im Lauf von zwei Jahren Einsparungen von rund zwei Millionen Euro erhofft, melden sich Stimmen, die vor einem Aufbrechen der Tarifstrukturen warnen. „Es ist eine absurde Vorstellung, dass dort viel zu holen sei“, sagte Uli Fuchs, vom Projektteam Stadtwerkstadt und ehemaliger Leiter der Strukturreformkommission am Bremer Theater. grä