: Menschenkette in Dresden
Gedenken Vor 71 Jahren zerstörten Bomber die Elbmetropole. Die Stadt erinnert an den Luftangriff
Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) rief dazu auf, Lehren aus dem Geschehenen zu ziehen: „Wer die Vergangenheit von vor über 70 Jahren von dem trennt, was wir heute in Teilen der Welt erleben, wer sein Herz gegenüber denjenigen verschließt, die bei uns Schutz suchen, der hat die Botschaft des 13. Februars nicht verstanden.“
Hilbert hatte zusammen mit einem breiten Bündnis aus Kirchen, Institutionen, Vereinen und Initiativen zu der Menschenkette aufgerufen. Diese führte erstmals auch durch den Zwinger und über den Theaterplatz vor der Semperoper, der in den vergangenen Monaten häufig die Kulisse für Demonstrationen des fremdenfeindlichen Pegida-Bündnisses bildete. Auch Landtagspräsident Matthias Rößler, Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Innenminister Markus Ulbig (alle CDU) reihten sich auf dem Theaterplatz ein.
Dresden war eine Hochburg der Nationalsozialisten, die bei den Reichstagswahlen 1932 und 1933 in Sachsen besonders gut abschnitten. In der Elbestadt fand die erste Bücherverbrennung und die erste Ausstellung über „entartete Kunst“ statt. Mit dem Gang an die Tatorte wollte das Bündnis Nazifrei einer Mythisierung Dresdens als unschuldige Opferstadt entgegenwirken.
Wie in den vergangenen Jahren versuchten auch diesmal Rechtsextreme, das Gedenken zu missbrauchen. Einem Neonazi-Aufmarsch in einem Plattenbauviertel am Stadtrand stellten sich am Freitagabend Hunderte Bürger mit lautem Protest entgegen. Zu Zwischenfällen kam es nicht.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen