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Wahrheit investigativ: Hotline für Flüchtlinge in Berlin

In Berlin klappt nichts, wenn es um Flüchtlinge geht. Die einen müssen endlos warten, die anderen bekommen erst gar kein Geld. Deshalb wird jetzt eine Hotline für Flüchtlinge eingerichtet. Am Telefon sollen dann die dringendsten Probleme gelöst werden. Die Wahrheit hat schon einmal angerufen: "Bitte haben Sie noch etwas Geduld, wir werden Sie schnellstmöglich mit unserem nächsten freien Mitarbeiter verbinden." Sagt der Antwortroboter, der sofort in die Warteschleife umschaltet: das "Deutschlandlied" – und zwar 39 Minuten lang. Plötzlich wieder die Automatenstimme: "Wählen Sie bitte die Sprache, in der Sie sich verständigen möchten: 1 für Deutsch, 2 für Englisch, 3 für Arabisch, 4 für Krächzelkrächzel …", bricht der Roboter ab. Die Leitung ist tot. Erneute Einwahl. 46 Minuten später wieder die Sprachenauswahl. Man drückt 3 – und tatsächlich meldet sich eine Stimme auf Arabisch von ganz weit weg: ein Callcenter in Kairo. Leider hat die nette Dame keine Ahnung von irgendetwas, wünscht aber noch einen angenehmen Tag. Das war es dann mit der Hotline. Berlin bleibt eben Berlin.

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