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"Wir wollen aufklären"

Gedenken In Pankow erinnert zum 18. Mal eine Lichterkette an den Holocaust

Jutta Kayser

geboren 1951, Mitglied und Pressesprecherin der Initiative Gedenken in Pankow – für ein tolerantes und gewaltfreies Miteinander, gegen Antisemitismus und Rassismus.

taz: Frau Kayser, heute auf den Tag genau vor 71 Jahren wurden die Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz befreit. Die Initiative „Gedenken in Pankow“ organisiert zusammen mit anderen Gruppen bereits zum 18. Mal eine Lichterkette. Wie gedenken Sie an diesem Tag?

Petra Kayser: Der Pankower Bürgermeister Matthias Köhne eröffnet die Veranstaltung, danach hält die Vizepräsidentin des Bundestages, Petra Pau, eine Rede. Der Zug nimmt dann den Weg zur Kirche – auf der Kreuzung Breite/Berliner Straße vor der Kirche wird eine Gedenkminute abgehalten. Danach gibt es ein Gedenkkonzert zum Thema Flucht, bei der zwei Schulchöre singen werden.

Was wollen Sie mit Ihrer Initiative erreichen?

Wir wollen vor allem Jugendliche über das Thema Nationalsozialismus und Holocaust aufklären und politisch mit ihnen arbeiten.

Sind Sie nur in Pankow aktiv oder auch in anderen Bezirken?

Das Projekt gibt es nur in Pankow. Unsere Kommission für Bürgerarbeit bildete sich, weil die „Republikaner“ 1997 ihre Parteizentrale in das frühere Gartenhaus der jüdischen Fabrikantenfamilie Garbáty in der Berliner Straße hier in Pankow verlegen wollten. Um das zuverhindern, entstand eine Protestbewegung. Der Einzug der Partei in das Gartenhaus konnte dennoch nicht verhindert werden.

Gibt es außer am heutigen27. Januar auch an anderen Tagen des Jahres Veranstaltungen zu diesem Thema?

Am 8. Mai gibt es immer eine Kundgebung zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs. Außerdem werden alle zwei Jahre Fahrten ins Konzentrationslager Auschwitz veranstaltet, auf der Schüler der Janusz-Korczak-Oberschule und der Marianne-Buggenhagen-Schule für Körperbehinderte mitfahren. Gelegentlich gibt es auch Podiumsdiskussionen und Filmvorführungen.

Interview Jilka Reichhelm

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