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HSV Handballer sind raus

PROFITEAM Insolvenzverwalter meldet den verschuldeten Verein mit sofortiger Wirkung ab

Der HSV Hamburg hat sich mitten in der Saison aus der Handball-Bundesliga verabschiedet. Insolvenzverwalter Gideon Böhm meldete am Montag den mit rund vier Millionen Euro verschuldeten Verein mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb der Liga ab.

Knapp eine Woche zuvor war den Hamburgern die Lizenz zum Saisonende aberkannt worden. Laut Statuten hätten sie die Saison zwar noch regulär beenden dürfen, aber zehn Profis haben den Verein bereits verlassen. Die 20 absolvierten HSV-Spiele der laufenden Saison werden annulliert und aus der Tabelle gerechnet.

„Die Anreise zu den Auswärtsspielen, die Kosten für die Heimspiele, die Organisation der Spiele, die Betreuer und nicht zuletzt die Spieler selbst sind nicht mehr zu finanzieren“, sagte Böhm. „Ohnehin haben fast alle Spieler mittlerweile die Spielbetriebsgesellschaft verlassen und sind bereits bei anderen Vereinen unter Vertrag.“

Bundesligisten, die für bevorstehende Heimspiele gegen den Tabellenvierten aus Hamburg bereits Karten verkauft hatten, wollen diese erstatten oder Testspiele organisieren. Eigentlich sollte der HSV in zweieinhalb Wochen zur ersten Partie des Jahres bei der SG Flensburg-Handewitt antreten. Die 6.400 Zuschauer fassende Flens-Arena war ausverkauft. Die Flensburger prüfen jetzt juristische Schritte.

Das Ende des Profi-Teams hatte sich mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 15. Januar abgezeichnet. Geldgeber, die zur sofortigen Nothilfe bereit gewesen wären, ließen sich nicht finden.  (dpa)

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