piwik no script img

Niedersachsen setzt auf Windkraft

ENERGIE Weniger Windräder sollen mehr Strom liefern

Die Menge des in Niedersachsen aus Windkraft erzeugten Ökostroms soll bis 2050 mehr als verdoppelt werden – ohne die Zahl der Windräder zu erhöhen. „Möglich wird das durch die Modernisierung alter Anlagen“, so Landesumweltminister Stefan Wenzel (Grüne) am Montag in Hannover. „Die Zahl der Windkraftanlagen wird sich in Zukunft tendenziell verringern.“

Aktuell stehen zwischen Küste und Harz etwa 5.600 Windräder mit einer Leistung von rund 8.500 Megawatt. Bis 2050 sollen sie aber rund 20.000 Megawatt Ökostrom erzeugen – das entspricht der Leistung von 20 großen Kohleblöcken. „Anders lassen sich die Klimaziele des Landes und die Vereinbarungen der Weltklimakonferenz von Paris nicht umsetzen“, betonte Wenzel bei der Vorstellung eines neuen Windkrafterlasses, an dem sein Ministerium und Interessenvertreter etwa aus Kommunal- und Umweltverbänden rund zwei Jahre gearbeitet haben. Möglich wird diese Leistungssteigerung bei gleichzeitig sinkender Anlagenzahl durch die wachsende Größe der Elektro-Windmühlen: Lieferten die Anfang der 1990er-Jahre im Durchschnitt 150 Kilowatt, so sind es aktuell etwa drei Megawatt – also das Zwanzigfache.

Wichtig sind deshalb besonders die in Wenzels Windkrafterlass vorgegebenen Abstände zur Wohnbebauung: Das Bundesrecht schreibt nämlich vor, dass von den Windrädern keine „optisch bedrängende Wirkung“ ausgehen darf – die Entfernung zum nächsten Haus sollte also mindestens das Dreifache der Höhe der Anlage betragen. Außerdem müssen Lärmschutzrichtlinien eingehalten werden. Faktisch werden zwischen Windrad und Wohnbebauung damit mindestens 600 Meter liegen – Wenzels Erlass erlaubt den Städten und Gemeinden vor Ort aber, noch größere Abstände einzufordern. WYP

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen