In der Pop-Hölle: Brennende Frage
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von Nils Schuhmacher
Wo und wie ist eigentlich dieses „Hölle“? Viele sollen ja darin bereits schmoren, manche sehen sie im bzw. in den Anderen. Aber ansonsten herrscht Unklarheit in Bezug auf Verortung und Charakter, die auch durch Künstler nicht aufzulösen ist, die den Begriff mit sich führen, also etwa Hellacopters oder Lionel Richie („Hello“).
Anders liegt der Fall bei The Burning Hell, am kommenden Donnerstag in der Hasenschaukel. Wenn nämlich gerade dieses kanadische Pseudo-Orchester die Hölle repräsentieren soll, dann gäbe man den Himmel fast freiwillig auf. In variablen Größen schart Mathias Korn seinen kanadischen Freundes- und Bekanntenkreis um sich, quetscht ihn und sich in Kleinsträume, um dort wie ein Konfettiregen auf die Anwesenden niederzugehen.
Und die im schönen Bariton zwischen Stephin Merritt (Magnetic Fields) und Kurt Wagner (Lampchop) vorgetragenen eher etwas wunderlichen Texte gerahmt durch nicht weniger wunderlichen Fuzz-Folk, mit dessen gezähmter Variante es andere Kanadier, nämlich Arcade Fire, zu einigem Erfolg gebracht haben.
Während die Hölle hier also wie ein großer Kindergeburtstag rüberkommt, hat Klaus Walter in dieser Zeitung einmal eine andere Richtung vorgegeben. Seine ziemlich rhetorische Frage zu Robert Forsters Solo-Platte „The Evangelist“, die er am heutigen Samstag im Knust vorstellt, lautete nämlich, ob das nicht alles „cheesy wie Hölle“ klinge. Und, ja, es stimmt. Forster, einst mit den Go-Betweens unterwegs, hat jede Angst vor schöner Klebrigkeit abgelegt, aus der die Hölle also offenbar auch bestehen kann. Und vielleicht ist nicht mal der Weg zu den Kanadiern weit: Das erste Lied auf der neuen Platte heißt immerhin: „Learn to burn“.
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