: DVD/ Hörbuch
„Die süße Gier – Il capitale umano“ (DVD): Finanzkrise in Norditalien – wie ein Krimi als Puzzle aus verschiedenen Einzelperspektiven erzählt, mit einer großartigen Valeria Bruni Tedeschi als frustrierte, aufbegehrende Großbürgergattin.
Tocotronic: „Das rote Album“. (Vertigo Records). Popmusik? Klar, wegen der Lyrik: „Eines Morgens bist du in der Fremde / Aufgewacht. Deine Hände/ Zittern noch, du hörst in dich hinein / Doch das wird erst der Anfang sein“.
„Sherlock“ – Staffel 1–3.Umdenken leicht gemacht für late adapters:Ich dachte ja immer, noch eine Sherlock-Verfilmung brauche die Welt nicht. Aber wer so spät kommt, kann getrost auch zur Komplettbox greifen.
Torsun: "Raven wegen Deutschland" (Audiolith). So ehrlicher wie amüsanter Einblick ins verbimmelte Turnen und Tun der ravenden Antifa-Boheme. Torsun liest, macht großen Spaß.
Henning Mankell: „Mord im Herbst“ (Hörverlag).Über den jüngst verstorbenen Mankell lässt sich streiten, nicht aber über seinen Kurt Wallander, und schon gar nicht, wenn die CD von „Tatort“-Kommissar Axel Milberg gesprochen ist.
Wenn es das geben würde: Büchnerpreisrede von Rainald Goetz (Suhrkamp).Wäre eine großartige Single. Nicht nur wegen Amore. Sondern auch wegen der klugen Gedanken dazu, Literatur vom Journalismus abzugrenzen.
Edgar Reitz: „Heimat Gesamtedition“ (Arthaus). Wie unglaublich genau muss Reitz beobachtet haben und wie verletzlich muss er gewesen sein, um solch eine sezierende Darstellung des Hunsrücks zustande zu bringen.
Ian McEwan: „Kindeswohl“ (Diogenes-Hörbuch).Eva Mattes liest die Story von der Jugendrichterin vor, die von ihrem Mann verlassen, Gefühle und Klugheit in den Beruf steckt. Ermutigung und Enttäuschung sind eng gepaart.
Jacques Tati Complete Collection (Studiocanal). Von „Tatis Schützenfest“ bis „Parade“: alle sechs Lang- und einige Kurzfilme, feinstens überarbeitet, Kommentare, Analysen und ein 56-seitiges Booklet. Mehr geht kaum.
Michail Bulgakow: „Das hündische Herz“ (Sinus). Ulrich Matthes liest, jault, knurrt und bellt die Geschichte von Lumpikow, dem Straßenköter, der zum Menschen umoperiert wird. Wild und genial.
„Inherent Vice“ (Warner Broth.).Thomas Pynchon verfilmt von Paul Thomas Anderson wirkt ein bisschen wie Raymond Chandler 1973 von Robert Altman verfilmt: Andersons Hommage an New Hollywood als großer Spaß.
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