: Buch zum Verschenken
Lily King, „Euphoria“ (Beck): Drei Ethnologen – ein Mann und ein Ehepaar – kommen sich auf einer Forschungsreise in Neuguinea näher, als der wissenschaftlichen Nüchternheit guttun würde. Erfreulich nüchtern erzählt.
Harper Lee: „Gehe hin, stelle einen Wächter“ (DVA oder der Hörverlag). Der angeblich jahrzehntelang verschollene Vorläufer von „Wer die Nachtigall stört“. Alabama in den 50ern. Besonders toll von Nina Hoss gelesen.
Alina Bronsky: „Baba Dunjas letzte Liebe“ (KiWi).Eine alte Frau zieht zurück in ihr Dorf im Tschernobyl-Dunstkreis. Literarisches Manifest über ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Unerschrocken herzerfrischend.
Anke Stelling: "Bodentiefe Fenster" (Verbrecher). Hassgesang auf die neue deutsche Kleinfamilie und ihre Baugruppe. Vor allem aber auf die latent aggressive Harmoniesucht der Mütter von 1968.
Astrid Lindgren: „Die Menschheit hat den Verstand verloren.“ (Ullstein).Die Erfinderin Pippi Langstrumpfs reflektiert über Rassismus, Familie, die Nazis und ihre ersten Schreibversuche. Ein wunderschön ausgestattetes Buch.
Frank Witzel: „Die Erfindung …“ (Matthes & Seitz).Möglicherweise das nachhaltigste Buchgeschenk seit Langem. Am Buchpreisgewinner wird man, inklusive Exkursen, noch Jahre immer wieder lesen können.
Heidi Julavits et al.: „Frauen und Kleider“ (S. Fischer). Nur bei einer Sache lohnt es sich, Menschen zu missionieren: Mode. Oder wie es eine Frau im Buch sagt: „Ich kleide mich, um so interessant zu sein wie die Tate.“
Joachim Meyerhoff: „Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ (Kiepenheuer & Witsch). Ein schönes Großelternerinnerungsbuch, über die Schrecken des Alterns und das Zusammenhalten. Wunderbar leicht erzählt.
Celil Oker: „Lass mich leben, Istanbul“ (Unionsverlag).Kettenraucher Remzi Ünal schlappt lässig durch seinen fünften Fall. Verblüffende Synthese aus Hardboiled und Hercule Poirot. Und ein Anti-Erdoğan-Krimi.
Judith Holofernes: „Du bellst vor dem falschen Baum“ (Tropen). Schönes Buch mit schönen Gedichten und Bildern über schöne (und hässliche) Tiere. Angeblich nicht für Kinder, bin aber nicht sicher.
Dana Horáková: „101 Top Dogs“ (Kynos).Großartige Geschichten „von verkannten Hunden bekannter Menschen und umgekehrt.“ 101 dramatische Beziehungskisten und Franz Kafka, der einen Hund streichelt, selig lächelnd.
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