taz-Videoserie "Zuflucht Berlin" (Teil 4)
: "Die Leute sind nicht nur nett, sondern auch menschlich"

Foto: Hayyan Alyousouf

In unserer Videoserie „Zuflucht Berlin“ erzählt immer dienstags ein Flüchtling von seiner Ankunft, seinen Erfahrungen und seinen Träumen.

Ramez Alsaid aus Damaskus hat viele Hürden genommen. Seit Juni 2013 ist er in Berlin, im Januar 2014 wurde der Asylantrag des heute 29-Jährigen anerkannt, seit März 2015 lebt er in einer Ein-Zimmer-Wohnung in Wedding. Neben seinem Aushilfsjob in einem syrischen Restaurant besucht der gelernte Autoersatzteile-Verkäufer einen Deutschkurs. Er will ein Praktikum in seinem Beruf machen, die erste Bewerbung hat er schon geschrieben. Und: „Ich hoffe, bald Freunde zu finden.“

All das – Sprache, Arbeit, Freunde – hängt für ihn zusammen. „Meine Deutschkenntnisse sind nicht so gut, weil ich keine Kontakte habe.“ Dennoch sagt Alsaid von den BerlinerInnen nur Gutes: „Die Leute sind nicht nur nett, sondern auch menschlich.“ So habe die Leiterin seines früheren Wohnheims ihm geholfen, eine Wohnung zu finden.

Nachtrag: Kurz nach dem Interview fand Alsaid Arbeit als Brandschutzwache und Sicherheitsmann in einer Notunterkunft – was ihn freut, weil er nun anderen Flüchtlingen helfen kann. „Sie schlafen zu einhundert Menschen in einem Raum. Da hatte ich es besser, als ich kam.“ SUM

Das Video mit Ramez Alsaids Geschichte auf:www.taz.de/zuflucht