: Mädchen bleibt im Heim
JUGENDAMT Eltern geben Widerstand gegen geschlossene Unterbringung in Bayern auf
Im Fall des 14-jährigen Mädchens Alicia* haben die Eltern jetzt ihren Widerstand gegen die geschlossene Unterbringung ihrer Tochter zurückgezogen. Außerdem haben sie das Aufenthaltsbestimmungsrecht für ihr Kind freiwillig dem Jugendamt übertragen.
„Wenn wir das nicht gemacht hätten, hätte das Gericht einem von uns das Sorgerecht vermutlich ganz entzogen“, sagt die Mutter. Damit können die Eltern nicht mehr die Fortsetzung der Unterbringung in dem geschlossenen Mädchenheim Gauting in Bayern unterbinden. Das übrige Sorgerecht blieb den Eltern erhalten.
Wie berichtet, hatten sich die Eltern vor längerer Zeit Hilfe suchend ans Jugendamt des Landkreises Göttingen gewandt, weil ihre Tochter nicht zur Schule ging, und sogar selber eine geschlossene Unterbringung ihrer Tochter beantragt. Mit der Wahl des Heims im fernen Bayern waren sie jedoch nicht einverstanden. Zudem schreibt die Tochter in Briefen, dass sie unbedingt nach Hause wolle. Deshalb legten die Eltern formal Widerspruch ein.
„Inzwischen kam ein neuer Brief, dass sie sich dort eingelebt hat und besser fühlt“, berichtet die Mutter. Außerdem sei den Eltern in Aussicht gestellt worden, dass sie ihr Kind noch vor Weihnachten besuchen könnten. In Zukunft soll das Mädchen einmal im Monat nach Hause dürfen. Deshalb, und um das Sorgerecht nicht ganz zu verlieren, hätten beide Eltern sich bereit erklärt, die Unterbringung zu akzeptieren. KAJ
* Name geändert
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