: Die Folter ist noch nicht abgeschafft
BAHRAIN Ungeachtet von Zusagen im Jahr 2011 hat sich die Lage der Häftlinge keineswegs gebessert
2011 fanden im Arabischen Frühling auch in Bahrain Protestmärsche statt. Die Demonstranten forderten eine konstitutionelle Monarchie und einen gewählten Ministerpräsidenten. Doch die Proteste wurden mit Hilfe saudischer Panzer blutig niedergeschlagen. Bahrain ist mehrheitlich schiitisch und wird von der sunnitischen Dynastie der Al-Chalifa beherrscht.
HRW befragte für den am Sonntag veröffentlichten Bericht zehn Häftlinge, darunter vier ehemalige Insassen des Jaw-Gefängnisses, die angaben, von den Behörden im März 2015 gefoltert worden zu sein. Alle berichteten gegenüber HRW, von Sicherheitskräften körperlich angegriffen worden zu sein. Mehrere sagten aus, dass sie Opfer von Elektroschocks wurden, in schmerzhaften Positionen aufgehängt worden seien und Opfer sexueller Übergriffe wurden. „Ich werde dir sagen, warum Wiqaf (die führende Oppositionspartei) Bahrain die Hauptstadt der Folter nennen“, gab ein ehemaliger Häftling die Worte eines Vernehmungsbeamten wider.
HRW fordert die Regierung von Bahrain auf, den UN-Sonderberichterstatter über Folter einzuladen. Er solle auch ungehinderten Zugang zu Häftlingen und allen Hafteinrichtungen erhalten, so die Menschenrechtsorganisation. B.S.
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