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POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Am Donnerstag wird in der Dorotheenstädtischen Buchhandlung (Turmstraße 5, ab 20 Uhr) der Juden gedacht, die im Sammellager in der Levetzowstraße, also unweit vom Veranstaltungsort, auf ihre Deportation warten mussten, die zumeist in Vernichtungslagern und, wie man weiß, mit dem Tod der Gegängelten endete. Der junge Wissenschaftler Philipp Dinkelaker ist nun der Frage nachgegangen, welche Rolle die Synagoge in der Moabiter Levetzowstraße als Sammellager während der Judendeportationen in der Nazizeit spielte – und will über den „Alltag“ der Menschen dort und somit über die öffentliche Wahrnehmung der Shoah sprechen. Mithilfe von SS- und Polizeiurkunden rekonstruierte er das Geschehen und die Betrachtungen der „Judendeportationen“ durch die nicht verfolgte Bevölkerung. Die sich, man ahnt es, mehrheitlich begeistert zeigte von dem nazistischen Mordhandwerk und die sadistischen Söldner nach besten Kräften unterstützte.

Im Weißenseer Kubiz (Bernkasteler Straße 78, ab 10 Uhr) ist man dann am Freitag schon zu früher Morgenstund zu finden, dort wiederum wird bis in den Abend hinein über „Flüchtlingsselbstorganisation und Proteste“ debattiert. Pierre Vicky Sonkeng, Dorothea Lindenberg sowie weitere Aktivistinnen der Initiative women in exile sprechen dort unter anderem über die Schwierigkeiten und Chancen in der transkulturellen politischen Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Fluchterfahrung und Migrationshintergrund – eine zweifelsohne sehr wichtige Frage, denn das ist ja nicht so einfach.

Am nämlichen Tag dann wird abends im Mehringhof (ab 19 Uhr) eindringlich darüber beraten, wie man der Demonstration der AfD in Berlin am Samstag begegnen kann. Am Samstag nämlich soll eine Demo unter dem Motto „Asyl braucht Grenzen. Rote Karte für Merkel“ stattfinden, zu der die AfD Anhänger_innen aus dem ganzen Land ankarren möchte. Es wird also eng werden in der Stadt. Und wohl auch stickig.

Am Mittwoch hinwieder wird auf dem Rosenthaler Platz (17 Uhr) fröhlich prostestiert, diesmal geht es gegen den sogenannten Großen Zapfenstreich, den unsere vielgeliebte Bundeswehr alljährlich begeht, auf die Straße. Bei dem werden 3.000 zivile und militärische Teilnehmer_innen und Gäste erwartet, die mit ihren Juwelen klimpern werden – aber auch die Proteste dagegen werden sicherlich hörbar sein. Denn: „Unser Ziel ist die Abschaffung der Bundeswehr und eine Welt ohne Krieg und Kapitalismus.“ Das wünschen sich zumindest die Veranstalter_innen. Wir wünschen gutes Wetter.

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